Warum auch Stillhalter verlieren

Aber auch gewinnen können. Immer wieder lese ich bzw. nehme an Diskussionen teil, in denen man nach dem Stein der Weisen im Optionsgeschäft sucht. Der grundlegende Gedanke ist hier „Wenn 90% der Optionen wertlos verfallen, dann sollte man sie halt nur verkaufen“. Demnach gibt es viele kleine Gewinne und nur ganz wenige große Verluste, oder? Wenn man nicht zu viel Pech hat, dann sollte doch ein positiver Saldo rausspringen.  Warum macht man es nicht? Wozu der ganze Stress mit Aktienhandel, Daytrading etc. Oft münden solche Diskussionen in Überlegungen, wie man sich nun vor diesem großen Verlusten schützen könnte. Die skurilsten und kompliziertesten Ideen werden diskutiert. Alle nach dem Motto: Haraufrollen, Herunterrollen, verdoppeln usw.  es erinnert mich an das Roulette. Die grosse Martignale, Paroli . Einfache Chancen beim Verlust vergößern oder verkleinern ( D’Alambert ) …

Und das Ergebnis ist in beiden Fällen (Optionshandel und Roulette) gleich. Plus minus Null minus der Gebühren.

Meine langjährige Erfahrung im Optionsmarkt hat mich belehrt ( mit viel Lehrgeld), dass es ohne weiteres nicht funktioniert. Die wenigen großen Verluste kommen immer so unerwartet, dass sie die vielen kleinen Gewinne auffressen. Auch die komplexen Strategien sind auf Dauer nicht zu gebrauchen. Fast immer aber enden diese Aktionen, die mit dem Erreichen der im Geld Zone beginnen, mit einem Margin Call. Dann kommt oft die Ernüchterung.

Man muss schon einen Vorteil gegenüber dem Markt haben, sonst verliert man. Wenn ich die vierte Videothek ( heissen sie immer noch so?) oder dritte Kneipe im meinen Stadtviertel aufmache, dann werde ich genauso sicher verlieren, wie ein Optionshändler, der Optionen verkauft, nur weil sie weit aus dem Geld liegen.

Veröffentlicht von Option_Basil

Investieren

Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten