Die Suche nach Marktineffizienzen wird immer intensiver. Durch die Verfügbarkeit der historischen Daten für jedermann und vor allem dank der raffinierten Tools für Datenanalysen werden auffällige Muster schnell entdeckt und analysiert. Am Ende geht es darum, wie ich risikoarm Geld verdienen kann.
Der Monatsende-Effekt ist nicht neu und wurde bereits in zahlreichen Publikationen vorgestellt.
Offensichtlich steigen große Aktienindizes kurz vor dem Monatsende bzw. in den ersten Tagen des Folgemonats.
Euan Sinclair befasste sich mit diese Effekt in seinem Blog auf Basis der S&P Kurse.
Der Autor kommt zum Ergebnis, dass dieser Effekt im US-amerikanischen Markt tatsächlich besteht. Vor allem der kauf drei Tage vorm Monatsende und Verkauf drei Tage nach Monatsende sei besonders lukrativ.
Zur Begründung wird auf die Dividenden und sonstige Cashflows zum Monatsende verwiesen, die den Preis treiben. Angeblich verhalten sich andere Märkte ähnlich.
Der Effekt wird immer beliebter. Neulich las ich, dass ein Broker dieser Strategie für Managed Account anwendet.
Ich habe die DAX-Notierungen seit 1997 und kam zu einem anderen Ergebnis, s. Bild unten.
Der Effekt war bis zu der Finanzkrise sehr ausgeprägt, danach aber nicht mehr. Das gilt für Haltezeiten zwischen 1-6 Tagen. Die P&L Kurve verläuft ähnlich. In allen Fällen wurde ein positives Ergebnis erzielt. Das überrascht nicht. Wenn ich an einem beliebigen Tag den „DAX kaufe“ und 2-6 Tage später verkaufe, hätte ich seit 1997 eine deutlich besseres und stabileres Ergebnis erzielt.
Erstaunlich ist trotzdem wie zuverlässig die Überrendite des Monatsende -Effekts bis 2009 war mit einem hohen Sharpe-Ratio. Danach war die Welt nie wieder die alte. Das ist ein Fakt.
Ich wäre deshalb vorsichtig bei Strategien, die auf diesen Effekt setzen. Ich werde demnächst eine Publikation zu diesem Thema auf ssrn.com veröffentlichen.
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