Manchmal frage ich mich, ob es wirklich Menschen gibt, die an der Börse Geld machen. Es gibt doch so viele einfachere wenn auch nicht so lukrative Möglichkeiten, reich zu werden:
– Bücher über Börse schreiben ( Beispiel Joe Ross‘ Bücher kosten weit über 150 €)
– Seminare geben. Es gibt diverse Anbieter, die es geschafft haben, bekannt zu werden und kassieren 1000 € pro Tag und Teilnehmer einfach so ab.
– Die einfachste ist aber der Verkauf von Systemen. Es ist wahrlich nicht schwer, auf Basis historischer Daten, ein Regelwerk zu finden, welches konsequent angewandt Gewinne eingefahren hätte. Man nehme die Durchschnitte, Tiefst- Höchstkurse, Pivotpunkte etc und stellt einfach fest, dass der Kauf beim Kreuzen und Verkauf ebenfalls beim Überschneiden Tausende Punkte gebracht hätte. Einfach oder? Aber noch besser ist es, dieses genianle Wissen zu verkaufen. Warum man selbst damit nicht reich geworden ist. Na nun, ich habe noch nie soviel Kapital, Zeit Lust…
Ich finde leider nur sehr wenige Blogger, die wirklich über das Tabuthema Geld un d Börsengewinne serioös reden wollen. Die meisten betreiben reines Marketing für eigene Briefe, Newsletter, Premiummitgliedschaften u.ä. Auch die von mir so geschätze Community von wallstreet-online verweist in den am meisten besuchten Blogs auf eigene kostenpflichtige Seiten.
Es auch nicht verboten aber wäre es doch nicht besser und seriöser, den eigenen Erfolg vorerst zu belegen…
OK, ich will nicht über die extrem kleine deutsche Finanzblogszene klagen. Vielleicht mache ich es irgdnwann auch so…
http://blogs.wallstreet-online.de/dyn/127-dax-tipp/1093-dax-handels-systematik-fuer-4-januar.html
Mich würden Einstiegskriterien interessieren, also wann schreibe ich Optionen.
Wann ist eine Option teuer bzw. preiswert verglichen mit dem fair Value (wie gerechnet, Black and Scholes, Cox Ross R.?)
Für diese Berechnung und das Backtesting suche ich ein Programm. Ich bin Stillhalter seit es die DTB gibt, aus dem Bauch raus, mit nicht immer konsequentem Money-Management.
Mein Plan A:Läuft es gegen mich, stelle ich bei Verdopplung des Einstands glatt.
Wie kann ich aber z.B. die Verfallswahrscheinlichkeit einer Option rechnen.
Joe Ross schickt (gegen Geld)ein Excel Sheet rum, das auf ausgewählte Werte die Optionen mit der höchsten wertlosen Verfallswahrscheinlichkeit listet, leider ohne hinterlegte Formel.
An einem solchen Projekt, Errechnung dieser Parameter, bin ich, auch berufsbedingt(Grid Software Branche) interessiert, dann könnte ich mein Hobby ev. ganz zum Beruf machen.
Real time Datafeed Eurex und beliebige Rechnerkapazität ist verfügbar, Basis sollte Excel sein und als Broker käme IB wg. API und der Gebühren in Frage.
Gruß aus München
Maximilian
Hallo Maximilian,
was nützt mir die Kenntnis dieser Parameter? Angenommen ich weiss dass die Verfallwahrscheinlichkeit für die Serie ODAX Jan08 Call 8400 90% beträgt. Ich sehe darin keinen Nutzen ausser, dass der Erwartungswert berechnet werden kann und dieser sollte kleiner als der Erwartungswert für den Verlust sein. Na und? Ich verkaufe diese Option für 20 Punkte und der Index stiegt gleich am nächsten tag um 200 Punkte , die option ist nun 100 Punkte wert. Behalte ich sie dann oder hoffe , dass sie mal fallen wird..? Übrigens nach BS kann man die Wahrscheinlichkeit leicht schätzen. Ich fand eine simple Formel in „Options as strategic Investment“.
Oder meinst Du es anderes? Wie kann ich von dem Wissen profitieren? Ich kaufe eine scheinbar unterbewertete und verkaufe eine überbewertete Option, dass wäre wohl der beste Ansatz für ein solches Excel Sheet. Aber wer weiss es schon? Die Vola kann sich sprunghaft ändern, wie wir oft sehen und dann ist die ganze Rechnung pfutsch.
Meine bescheidene Erfahrung ist, dass es beim Stillhalten hauptsächlich auf das MM ankommt. Das richtige Verhalten, wenn es gegen einen läuft ist aus meiner Sicht 80% des Erfolges. Der Rest ist die Analyse des Basiswertes. Hier versuche ich ebenfalls Trends zu definieren.
Hallo Adrian,
….Ich kaufe eine scheinbar unterbewertete und verkaufe eine überbewertete Option, dass wäre wohl der beste Ansatz für ein solches Excel Sheet….
Genauso stelle ich es mir vor, mit Trading API zum Broker.
Wenn dann günstige Transaktionskosten dazukommen und man sich nicht unbedingt vor wichtigen Zahlen wie denen vom US Arbeitsmarkt positioniert, ist das schon ein Vorteil.
Der Rest ist Feintuning, wie automatisch closen wenn 100% dagegen gelaufen bzw. closen wenn 80% des erhaltenen Optionspreises verfallen sind.
Auch die Entwicklung des OI sowie der Vola soll dabei berüchsichtigt werden.
Händisch ist das für 2 Indices, Dax und Eurostoxx 50 und diverse Einzelwerte,daneben auch US Options,die ich trade für mich nicht zu machen, daher mein Vorschlag sowas via Excel zu realisieren
Hallo Maximilian,
es hört sich spannend an, ich bin mir aber nicht sicher ob es auch funktionieren könnte. Stellt Dir den heutigen Tag vor, da fällt der Index 90 Punkte in 5 Minuten. Jede Shortposition in Put ist dann sehr schnell in Minus und zwar mehr als 100%. Somit werden die 80% Gewinn niemals den Verlust ausgleichen. Auch wenn man den Markt permanent per API überwacht, ist es nicht einfach. Angenommen Du kaufst ( die zu billige) und verkaufst die zu teure Option. Was machst Du dann? Im Prinzip sollte man bis zum Verfall warten,oder?
Lass‘ mich darüber nachdenken. Ich bin jetzt bis nächsten Sam. weg und komme nur gelegentlich abends zum Schreiben. Danach sollten wir per Mail lieber austauschen.
gruss
Adrian
Hallo Adrian,
abgemacht, welche Mail Adresse pls.
Und wg. der Bedeutung der Arbeitsmarktzahlen,deren Veröffentlichungszeitpunkt plus die Erwartung lange vorher bekannt ist, keine Short-Positionierung vorher, aber warum nicht Long?
Und am liebsten warte ich auch den Verfall ab,wenn der geshortete Kontrakt wertlos verfällt, aber geshortete 10 Cent Restwert-Optionen können Klapperschlangen werden.
Schönes Wochenende