Die Frage konnte mir mein Broker im heutigen Gespräch nicht final beantworten. Zwar gab er mir viele Hinweise, aber letzten Endes blieb es bei Mutmaßungen, Andeutungen.
Dabei war meine Frage einfach – nämlich wie verhalten sich die Optionen, wenn Dividenden auf den Basiswert gezahlt werden. Angenommen ich bin short mit einer Verkaufsoption auf die Deutsche Telekom (DTE) mit dem Strike 9, der Aktienkurs steht bei 9 und morgen wird die Dividende von 0,7 Euro ausgeschüttet.
Womit habe ich morgen um 9:00 Uhr zu rechnen? Könnte ich ausgeübt werden? Steigt der Optionspreis? Und so weiter.
Gleiche Frage zu einer Kaufoption.
Das Optionspreismodell berücksichtigt die Dividenden, indem diese vom aktuellen Aktienkurs abgezogen werden. Bei europäischen Optionen ist es dann relativ einfach. Bei den amerikanischen Optionen wird es kompliziert, da auch die Wahrscheinlichkeit der vorzeitigen Ausübung zusätzlich berücksichtigt werden muss.
Die Theorie ist zwar insgesamt einfach dennoch schwer anwendbar und sie beantwortet meine Fragen nur indirekt.
Fakt ist, dass die geschätzten Dividenden bereits im Preis der Puts berücksichtigt werden, wenn diese über den Zahltag hinaus leben. Sollte sich an der Einschätzung der Börsenteilnehmer etwas ändern, dann wird der Preis natürlich angepasst. Der Dividendenabschlag, mit welchem die Aktien an Ex-Div Tag in den Handel startet, ist bereits im Optionspreis enthalten.
In letzter Konsequenz bedeutet das, dass wenn um 17:30 Uhr der Aktienkurs bei 9 Euro steht, der Optionspreis bei 0,5, und morgen die Dividende mit 0,7 gezahlt wird, dann kostet die Aktie morgen um 9:00 Uhr 8,3 Euro und der Optionspreis bei 0,8. Für die Optionen tief im Geld also z.B. Puts mit dem Strike 10 ändert sich gar nichts. Davor und danach kostet die Option 1,7 Euro.
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