Volatilitätsderivate – meine Gedanken

Volatilitätsderivate erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, würde man sagen, wenn man den aktuellen Trend im Derivatemarkt beobachtet. Wetten auf Veränderung könnte einfacher sein als das Wetten auf eine Kursrichtung. Ist es auch so?

Zurzeit werden an der Deutschen Terminbörse unter anderem  Futures und Optionen auf den Volatilitätsindex VSTOXX. Die Derivate auf den deutschen Vola-Index VDAX gibt es seit vielen Jahren nicht mehr. Mangels Interesse. Ein ähnliches Schicksal könnten auch die analogen Stoxx-Produkte erleiden. Denn die Liquidität ist gering (Quelle www.eurexchange.com) . Bestenfalls ein bis zwei Trades am Tag kommen zustande.

Ich selbst weiß nicht so richtig, was ich von den Produkten halten soll. Fakt ist:

  1. Mangels Liquidität muss man grundsätzlich davon ausgehen, dass man die Position nicht bis zum Verfall glattstellen kann und somit auf die Ausübung am letzten Tag vor dem Verfall angewiesen ist. Dies ist in sich nicht schlimm und sollte eigentlich zum Plan B  jeder Optionsstrategie gehören.
  2. Der Basiswert ist die implizite Volatilität – also eine aus den STOXX-Optionen abgeleitete Größe, welche die Risikoeinschätzung der Börsenteilnehmer – Streuung des Indexes  partizipiert. Ich habe keine Ahnung, nach welchen Modell man hier die Abrechnungskurse berechnet. Im Normalfall hat einen typischen Basiswert wie Aktienindex oder den Rohstoffpreis und schätzt deren Streuung – implizite Volatilität. Hier müsste man quasi die Volatilität der Volatilität schätzen. Und darüber weiß man wahrlich wenig. Trotz zahlreicher Publikationen geht man generell von einem stochastischen (zufälligen) und clusterartigen Verlauf der Volatilität. Jedenfalls verhält sich die Vola anders  als der Aktienindex. Wenn auch beide oft antikorreliert sind. Fallende Märkte werden meistens durch steigende  Vola begleitet und umgekehrt.  Die Volatilität verändert sich aber sehr sprunghaft und
  3. Sie bleibt in einem Korridor. Die historische Volatilität, die ja im Großen und Ganzen mit der impliziten zusammengeht, schwankt stets zwischen 13-25% bei DAX. Es gibt zwar Ausreißer, die es  sogar bis auf 80%  bringen können, danach fällt die Volatilität immer zurück. Anders als in Aktienmärkten, wo langläufige Trends oft über Jahrzehnte andauern und generell die Märkte aufwärts streben.
  4. Interessant kann es trotzdem sein. Man kauft oder verkauft Prozentpunkte zu 100 Euro/1%.
  5. Es gibt einige Alternativen. Ich kann auf die Vola mit einer geschickten und liquiden Kombination, dem Straddle,  abbilden.

 

Wenn jemand Erfahrungen mit diesen Produkten hat, dann wäre ich für einen Kommentar oder Gastbeitrag dankbar.

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Veröffentlicht von Option_Basil

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