Wochenendstory – Zeichenketten im Unsinnistan
Je länger ich für Finanzdienstleister arbeite, desto häufiger stelle ich fest, dass sich die Tätigkeit fast immer auf eine Zeichenketten Verarbeitung (Abk. ZkV reduziert. Aus einer Menge mit endlich vielen Zk wird eine neue Menge mit endlich vielen neuen Zk geschaffen. Kollegen von mir, alles erfahrene Datenbankexperten, übertragen formatierte Zeichenketten an mich. Ich bearbeite diese mit Hilfe komplizierter Werkzeuge wie Java und generiere am Ende des Tages neue Zks, die wiederum in eine andere Datenbank geschrieben werden. Jedes Mal werden diese Zeichenketten mit neuen Zeichen angereichert, zusammengefasst oder gekürzt und extrahiert. Zum Schluss ist inhaltlich nicht viel passiert. Diese komplexe Arbeit hat doch eine eigene Wissenschaft verdient, oder? Ein Gebiet, in welchem Staatsbedienstete sich Gedanken über Standardisierung der Zeichenketten -Verarbeitung machen. Die ersten Ansätze liegen auf der Hand.
- Allgemeine Definition der Zeichenkettenverarbeitung. Hierfür könnte man sich der Mengenlehre bedienen. Schließlich ist die ZkV eine Operation, die eine Menge in eine andere überführt.
- Vereinheitlichung der Werkzeuge (Tools). Zurzeit werden hochkomplexe Programmiersprachen wie Java, C++ oder auch kryptische Skriptsprachen wie Perl verwendet, um eine Datei einzulesen bestimmte Zeichenketten zu ändern und das Ergebnis in eine andere Datei zu speichern. Warum zu kompliziert? Es fehlt ein Tool-Set wie Excel mit welchem man per Definition die meisten Tätigkeiten im Bereich ZkV erledigen könnte.
- Neue Berufsfelder. Denkbar wären hier: Extraktor, Senior Konverter, String Translator oder halt für diejenigen mit Master Senior Swaper, eventuell String-Fuzzy ( aus der fuzzy logic).