Der DAX bei 10.000. Der Traum wird Wirklichkeit. Oder doch nicht? Ich habe vor Jahren auf das Kursziel 10000 in diesem Blog hingewiesen. Damals als der DAX die 6000 überschritten hat, war es für mich klar, dass es zumindest technisch keinen Grund gibt, weshalb der Index nicht weiter steigen sollte. Die Hochs der Jahre 2000-2007 liegen inzwischen auch hinter uns. Und was nun?
Ich habe im Januar 2011 Folgendes geschrieben.
Folgt man dieser Logik und geht von der “historischen” Anstiegsrate 1200 Punkte p.a. aus, dann können wir mit der Fortsetzung der laufenden Rally bis Ende 2013 und einem DAX-Hoch von über 10600 rechnen. Da ist noch was zu holen…
Hier der Link
https://basili.wordpress.com/2011/01/11/dax-vor-10-jahren-und-heute-bald-10-000/
Das war doch eine Punktlandung, oder?
Während ich die 9000 als ein klares Ziel vor Wochen anpeilte, bin ich mir bei 10.000 nicht ganz so sicher. Nicht nur, weil die USA in der Zukunft nicht so billig Geld bekommen als bisher. Steigende Zinsen werden aber früher oder später das Ende der Hausse bedeuten. Zweitens, setzt die Fortsetzung der Rally zumindest die Fortzahlung der Dividenden voraus. Wenn diese aber ausbleiben, oder gekürzt werden, ist erst einmal Schluss.
Und im Moment. Nun zuerst steht eine Korrektur an. Ich beziehe mich gerne auf Daten aus den Terminbörsen. So ist zum Beispiel das Put-Call-ratio – Verhältnis der gehandelten Put und Call-Optionen auf den DAX – ein gutes Maß für die Stimmung unter den Börsianern. Dieses Verhältnis ist zwar nur auf den ersten Blick trivial, nach längerer Beobachtung liefert es eine sehr gute Basis für kurzfristige Prognosen. Das Put-Call-Ratio verhält sich meist antizyklisch. Ein Aufwärtstrend wird durch zunehmende Skepsis und die damit verbundenen Käufe der Verkaufsoptionen – Puts – begleitet. Erreicht der Index ein vorläufiges Maximum, steht dann das Verhältnis deutlich über eins. Danach beginnt eine Abwärtswelle. Die Puts-Käufe steigen noch eine Weile an, allerdings meist fangen schnell die Call-Transaktionen zu überwiegen. Die Händler reagieren mit immer mehr Optimismus auf den fallenden und kaufen Calls. Das Put-Call -Ratio fällt unter null.
Selbstverständlich ist die Interpretation nicht so einfach. Denn in fallenden Märkten werden auch Call abgestoßen, um Verluste zu begrenzen. Am Ende weiß man nicht final, wer das Geschäft initiiert hat – der Käufer oder Verkäufer.
Der oberen Erklärung folgend kann man von einer Korrektur in den nächsten Tagen ausgehen. Im Link von scoach wird das Put/Call-Ratio für Optionsscheine berechnet.
http://www.scoach.de/de/wissen/produkt-wissen/put-call-sentiment#beispiel
Und danach? Weiter aufwärts. Es gibt keinen technischen Widerstand und die open interests an der Eurex – Anzahl der offenen Kontrakte – spricht auch nicht für einen Wert, bei dem der DAX zum Stehen käme. Wir können also weiter auf Gewinne hoffen, und sollten uns dabei nicht zu viele Gedanken über den Sinn machen. Börse ist nun mal nicht ein Wetterphänomen, das unabhängig von den Beobachtern erscheint.
Laut Chart, s. unten ist allerdings erst im Sommer mit dem DAX bei 10000 zu rechnen.
Chart m. f. G. http://www.tradesignalonline.com