Es wäre alles so einfach, wenn die Märkte den gleichen Gesetzmäßigkeiten folgen würden, wie das Wasser im Rhein. Steigt der Pegel, dann überflutet es die Umgebung. Fällt der Pegel, dann wird er nicht grundlos gleich wieder steigen und das Wasser zieht sich zurück.
In Finanzmärkten ist es leider nicht so. In dem Moment, wo man glaubt, es geht aufwärts, kommt ein Rückzieher.
Vor ein paar Tagen schrieb ich über die 200-Tage-Linie. Diese wird gerne als Trendindikator angesehen, was aber oft trügerisch ist. Anders ausgedrückt, große Trends werden stehts durch die entsprechend gerichtete 200-Tage-Linie unterstützt. Aber die Wenden dieser Linie bedeuten nicht immer eine Trendwende im Markt.
Am 31.07.2014 ging der DAX unterhalb die Linie und zurzeit sieht es so aus, dass der Index die Linie heute wieder überschreiten könnte. Die exponentielle Variante könnte sogar zur Stunde fallen. (DAX 9369).
Nun ist jedoch Vorsicht angesagt. Denn außer, dass wir keinen globalen Krieg in der Ukraine sehen, spricht nichts gegen die Fortsetzung der Rally.
Wirklich nichts?
Man muss hier auf die Märkte aus einer höheren Perspektive schauen. Im September findet der große Verfall an der EUREX statt. Dieser ist schwer einzuschätzen. Meistens markiert er das Ende der typischen September-Turbulenzen. Und danach? Danach beginnt normalerweise die übliche Weihnachstrally, Tschuldigung Jahresendrally.
Unternehmensnachrichten und Chinas Konjunkturschwäche hin und her, die Bücher der Fondsmanager müssen gut aussehen. Und da wird schon nachgeholfen.
Chart m. f. G. http://www.tradesignalonline.com
Sollte dennoch der Index nur noch an der Linie abprallen, dann haben wir alle eine gute Short-Gelegenheit. Im Moment fehlen mir, muss ich zugeben, die Impulse. Meine Optionspositionen entwickeln sich gut, sie bedürfen noch Zeit. Ich bin von Natur aus eher ungeduldig und tue mir schwer mit diesem Markt. Für einen Optionshändler sind Vola-Spikes der Segen. Gut, mein trendfolgendes Wikifolio profitiert davon. Aber Optionen kann ich keine mehr verkaufen…