Eine banale Frage, die jedoch vielleicht ein- oder zweimal im Leben nicht trivial zu beantworten ist. Es gibt Ereignisse im Leben, mit welchen man nicht rechnet, auch wenn man dazu neigt, alle Worst-Case-Szenarien stets im Vorfeld zu simulieren.
Mein Privatleben ist nicht der Gegenstand dieses Blogs, auch wenn es mir zurzeit einige Bauchschmerzen bereitet. Aber auch sonst in der Welt geht es doch ähnlich unberechenbar zu. Wie der aktuelle Flugzeugabsturz. Man rechnete mit allen Ursachen, aber nicht mit einem „erweiterten Selbstmord“. Zwar gibt es inzwischen unzählige Verschwörungstheorien, die der offiziellen Variante widersprechen, der Fall bleibt so oder so ein tragischer Meilenstein in der deutschen Geschichte. Ich fliege nicht selten und gerade die Kurzstrecken sind nicht meine Lieblinge. Ob Berlin oder Hamburg, zur Ruhe komme ich während der 50 Minuten selten. Im Vergleich zu den Langstreckenflügen ist es purer Stress. Starten oft mit kleiner Verspätung, sehr steil und schaukelnd. Danach Service, der trotz starker Windböen und einer kurzen Flugzeit unbedingt dazu gehört. Der Sinkflug beginnt oft direkt nachdem die Reiseflughöhe erreicht worden ist. Und er dauert und dauert. Und es schaukelt noch mehr. Zum Notebook komme ich kaum, vom Schlaf kann auch keine Rede sein.
Die kurzen Strecken werden oft durch junge Piloten geflogen, die angeblich fitter sind. Vielleicht sollte man künftig mehr die Älteren einsetzen, die generell als belastbarer gelten… Andererseits
http://de.wikipedia.org/wiki/EgyptAir-Flug_990
hier war der Selbstmörder fast 60.
Jetzt aber zum Thema.
Der DAX verhält sich wie von mir erwartet. Er scheint keine große Lust, sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Die Open Interests der EUREX deuten auf eine extreme Sicherheit der Händler bei der Einschätzung der Maximalmarke am Verfallstag, den 17.04 hin. Die mit Abstand meisten Positionen werden bei 12350 und 12400 gehalten. Woher wissen die es? Langsam werde ich skeptisch. Denn die Annahme, dass es sich dabei mehrheitlich um Stillhalterpositionen handelt, muss nicht immer richtig sein. Gerade die Nähe zum aktuellen Kurs spräche für die Kaufseite. Viele erhoffen sich einen weiteren Anstieg. Jedoch auch unter dieser Annahme zeigen die Basispreise, welche maximale Kursveränderung dem DAX zugemutet werden kann.
Ein großer Kurssturz wird vom DAX jedoch auch nicht erwartet. Denn die meisten OI von Puts-Positionen liegen bei 11500.
Es ist also im Moment ein perfekter Markt für Stillhalter. Einfach warten. Dies war vorher angesichts der Ferienzeit zu erwarten. Und es wird sich wenig daran ändern, weder jetzt noch in der kommenden Mai-Periode.
Meine Optionspositionen sind ebenfalls im Wartemodus. Das Gesamtportfolio hat ein wenig am Wert verloren. Denn die Juni-Positionen auf der Kaufseite haben etwas mehr verloren als die Aprilpositionen auf der Shortseite gewinnen konnten. Das liegt an der gesunkenen impliziten Volatilität und ist kein Drama. Denn meine Strategie ist darauf ausgerichtet, langfristig keine Verluste zu produzieren und dennoch das Potenzial zu wahren, von großen Bewegungen zu profitieren.
Also weiter hoffnungsvoll nach vorne schauen …
Basiswert | Call/Put | Laufzeit | Strike | long | short | Eröffnung | Einstand | GuV | Positionsgröße |
ODAX | C | APR15 | 12.700,0000 | 0 | 1 | 18.03.2015 | 38,0 | 135,00 | -55,00 |
ODAX | C | JUN15 | 13.000,0000 | 1 | 0 | 18.03.2015 | 101,0 | -174,00 | 331,00 |
ODAX | P | APR15 | 10.800,0000 | 0 | 1 | 16.03.2015 | 29,0 | 38,00 | -107,00 |
ODAX | P | JUN15 | 10.400,0000 | 1 | 0 | 17.03.2015 | 103,0 | -66,50 | 448,50 |
„Denn meine Strategie ist darauf ausgerichtet, langfristig keine Verluste zu produzieren und dennoch das Potenzial zu wahren, von großen Bewegungen zu profitieren.“
Jawoll! In keinem Zeitfenster große Verluste zuzulassen – beziehungsweise das Depot so weit als sinnvoll abzusichern und dennoch Gelegenheiten nutzen zu können – das fasst es doch am besten zusammen – das ist die Definition von Income Trading!
Kann ich nur 100%ig zustimmen 🙂
Ja, ich glaube wir beide haben diesen Ansatz unabhängig voneinander erkannt :-).
Es ist halt das Ergebnis langer Arbeit und wird leider nicht in den Seminaren unterrichtet. Ich setze dabei oft auf Calenders, weil ich einfach viel Erfahrung damit gesammelt habe. Aber prinzipiell hast Du Recht.