Das Thema findet zurzeit relativ wenig Beachtung. Dabei ist es nicht unwichtig zu wissen, welche Optionspreise im negativen Zinsumfeld fair sind. Fair heißt, sie machen keine Arbitragegeschäfte möglich. Vielleicht bestehen bereits unerkannte Gewinnmöglichkeiten, die bisher durch nur wenige Händler wahrgenommen werden. Ich muss zugeben, bei diesen Größenordnungen ist es für mich als privater Optionshändler nicht relevant. Mich interessiert der Gesamttrend in diesem Zusammenhang.
Ich finde im Netz entweder ausführliche Werbeartikel von Beratungsunternehmen, die die notwendige Anpassung der IT-Systeme anpreisen.
Über Modelltheoretische Konsequenzen spricht kaum einer. Ja, über Wandelanleihen. Oder man findet bestenfalls Beiträge über Zinsoptionen, bzw. komplexe OTC Optionen.
Aber es gibt doch eine wichtige Konsequenz der negativen Zinsen auf Aktienoptionen. Egal von welchem Modell wir ausgehen, müssen wir ein Replikationsportfolio bilden, um die Zahlungsströme einer Option nachzubilden. Dieses Portfolio besteht aus Aktien und Anleihen. Der Rest ist bekannte Theorie und die Annahme der Arbitragefreiheit. Interessierte können in der folgenden Vorlesung ihr Wissen aufbessern.
So oder so erhalte ich niedrigere Call-Preise und höhere Put-Preise bei negativen Zinsen. Man kann sich vorstellen, je kleiner der risikolose Zins, desto billiger der Call. Und die Call-Put Parität ergibt bei negativen Zinsen einen umgekehrten Effekt, nämlich ähnlich wie bei Dividenden. Der Call ist demnach für Optionen am Geld billiger als der Put.
Beide Effekte werden spätestens dann berücksichtigt werden müssen, wenn man tatsächlich bei den Staatsanleihen der Bundesrepublik Strafzinsen zahlen wird. Im Moment liegt zwar die Rendite fast bei null, die Coupons liegen jedoch > 0.
Es heißt Put Call Parität und nicht Call Put Parität du Amateuer. Redest von du wärst ein Optionshändler kannst nicht mal die Begriffe auseinander halten.
Danke für den Hinweis, ich bin zumindest nicht feige und verstecke meinen Namen nicht.