Wenig spricht gegen den DAX bei 11.000 in wenigen Wochen. Das Chartbild ist klar. Und zwar für jeden, der in den Märkten unterwegs ist und zurecht keine Lust hat, sich die „klassische“ Charttechnik anzueignen. Es ist erstaunlich ruhig um die Gurus der Chartformationen geworden. Findest Du nicht? Vielleicht bist Du noch zu jung, aber diese Berufsgruppe geisterte in den Medien noch bis vor 10 Jahren. Viel Geld wurde mit dicken Büchern verdient. Kanäle, Elliot Wellen Unterstützungen, Momentum, mein Gott, was man nicht alles lernen musste.
Nun konnte man nicht mehr leugnen, dass dies alles Quatsch sei. Zwar stimmt die Charttechnik im Rückblick, nicht jedoch als Werkzeug zum Handeln von Aktien. Denn die typischen Chartformationen, auch als Indikatoren genannt, sind allen Marktteilnehmern bekannt. Treten sie also ein, dann wissen alle, jetzt muss ich handeln, Wer ist dann die Gegenseite? Die Antwort.st einfach, es gibt keine, die gab es zwei Tage früher. Beim nächsten Mal besteht sie zwei Tage später. Und so weiter.
El Farol Bar
Märkte sind wie eine Bar, in der es regelmäßig begehrte Events mit einer begrenzten Anzahl von Plätzen gibt. Die Gäste kommen zuerst pünktlich, deshalb finden viele keinen Zutritt. Die Frage ist, wann es sich lohnt zu kommen, Wir müssen Prognosen über die künftige Gästeanzahl machen.
Der Bar-Manager veröffentlicht Berichte nach jedem Event über die Anzahl der Teilnehmer. Die Interessenten lesen es und versuchen daraus auf die Zukunft zu schließen. Das Problem ist, alle nutzen dieselbe Quelle. Nach etlichen Überlegungen, auch mit Unterstützung der Simulationssoftware, stellen Sie fest, wenn alle die gleiche Entscheidung treffen, dann kann diese nur falsch sein.
Über das El-Farol-Bar – Problem, auch Minority Game genannt können Sie mittlerweile auch in Wikipedia nachlesen,
https://en.wikipedia.org/wiki/El_Farol_Bar_problem
Etwas ist mir jedoch aus der charttechnischen Zeit übrig geblieben, Kursformationen sagen vieles über die Bereitschaft der Börsianer zu kaufen oder verkaufen aus. Wenn der Handel nach einer langen Aufwärtsbewegung in der Nähe der Fibonacci – Korrektur hektischer wird und das Angebot die Nachfrage abzufangen scheint, dann ist das für mich das erste Vorzeichen, einer Trendwende. Wenn jedoch wie jetzt, die etwaige Wende sich erst bei der maximalen Korrektur 10400 anzudeuten scheint, dann rechne ich nicht mehr mit einer Wende.
S&P DAX und Co wollen steigen. Der DAX erreichte mit 10400 die mittlere oder maximale Fibonacci-Korrektur. Wenn in den nächsten 1-3- Tagen der Index nicht deutlich unter 10400 fällt, dann geht es schnell auf 11.000.
Was passiert morgen? Ein Gap nach oben ist denkbar. Aber ich bin nun kein Guru.
Einiges spricht für das baldige Ende der Rally. Erstens steigen die Put-Call-Verhältnisse an der EUREX (Quelle www.eurexchange.com). Das Put-Call-Ratio zeigt das Verhältnis der gehandelten Puts und Calls. Diese Zahl ist fallend, solange die Rally im Gange ist. Kommt die Nachfrage ins Stocken, erkenne ich es am ehesten an der gestiegenen Anzahl der gehandelten Puts. Es ist schwer, diese Zahl sauber zu ermitteln, da mehrere Serien berücksichtigt werden müssen, und das Ratio schwenkt ja von Tag zu Tag.
Ein weiterer Grund, eine Wende zu erwarten ist die 200-Tage – Linie. Diese wurde inzwischen überschritten, die Erfahrung zeigt, meistens gibt es danach einen Rückzieher.
Mein Optionendepot sehen wir unten. Ich rollte die 10650 Calls auf 3 Juni 11.000 Kontrakte und realisierte dabei einen Verlust, der den bisher guten Gewinn etwas schmälerte. Im Gegenzug realisierte ich einen Put Gewinn im Mai und die Mai Call 11050 sind ja auch im Gewinn. Im Großen und Ganzen kein Grund zur Panik. Das Rollen der Kaufoptionen ist etwas schwieriger als bei Puts, das der Zeitwert fällt. Dennoch ist ein Abwärtstrend meist viel unberechenbarer und damit kaum zu kontrollieren. Im Aufwärtstrend kann ich stets verschiedene Alternativen untertägig einsetzen.
Die Deutsche Bank ist kräftig gestiegen, auf meine Portfolio hat sich das nur geringfügig ausgewirkt.
Chart m. f. G. www.tradesignalonline.com
23.04.2016 DAX 10400 | ||||||||
Basiswert | Call/Put | Laufzeit | Strike | long | short | Einstand | G&V | Positionsgröße |
ODAX | C | MAI16 | 11.050,0000 | 3 | 0 | 4,5 | 216,00 | 283,50 |
ODAX | P | MAI16 | 7.900,0000 | 3 | 0 | 3,0 | -31,50 | 13,50 |
ODAX | P | JUN16 | 8.200,0000 | 0 | 2 | 21,5 | 67,00 | -148,00 |
ODAX | C | JUN16 | 11.000,0000 | 0 | 3 | 84,0 | 132,00 | -1.128,00 |
ODAX | P | MAI16 | 9.400,0000 | 0 | 1 | 23,0 | -0,50 | -115,50 |
ODAX | C | MAI16 | 10.850,0000 | 0 | 1 | 54,0 | 40,50 | -229,50 |
ODAX | C | JUN16 | 11.150,0000 | 1 | 0 | 51,0 | -19,00 | 236,00 |
Summe | 404 | -1088 | ||||||
Geschlossene oder verfallene Positionen: | P&L ( nach Gebühren) | |||||||
Mar Put 8800 | 110 | |||||||
Mar Call 10200 | -260 | |||||||
Mar Put 8300 | 800 | |||||||
Verfall Mar Put 7500 | -277 | |||||||
Verfall mar Put 7600 | ||||||||
Verfall Mar Call 10650 | ||||||||
April Call 10550 | 480 | |||||||
April Put 8600 | 220 | |||||||
Mai Put 8300 | -135 | Summe G&V realisiert | 588 | |||||
Mai Put 8350 | -135 | |||||||
April Call 10550 | 475 | |||||||
Verfall April | -120 | |||||||
Mai Put 8150 | 190 | |||||||
Mai Call 10650 | -760 | |||||||
Basiswert | Call/Put | Laufzeit | Strike | long | short | Einstand | G&V | Positionsgröße |
DBK | C | JUN16 | 18,00 | 3 | 0 | 0,68 | -48,00 | 156,00 |
DBK | P | JUN16 | 9,00 | 3 | 0 | 0,64 | -174,00 | 18,00 |
DBK | C | DEZ16 | 22,00 | 3 | 0 | 0,58 | -27,00 | 147,00 |
DBK | P | DEZ16 | 9,00 | 3 | 0 | 0,65 | -93,00 | 102,00 |
DBK | C | MAI16 | 17,00 | 0 | 6 | 0,25 | -252,00 | -402,00 |
DBK | P | MAI16 | 12,50 | 0 | 6 | 0,20 | 78,00 | -42,00 |
Summe | -516 | -21 | ||||||
Geschlossene oder verfallene Positionen: | P&L ( nach Gebühren) | |||||||
Mar Put 17,5 | -340 | |||||||
April Put 18 | 200 | |||||||
Mar Pu 18 | 74 | |||||||
Apr. Call 17 | 558 | Summe GuV realisiert | 632 | |||||
Verfall April Put 14 | 140 |