Ich werde konservativer. Ja, ich weiß, wenn alle sich zurückhalten, dann werden die Kurse weiter steigen. Aber mich macht die Tatsache nachdenklich, dass nach vielen Umfragen zu dem sogenannten Sentiment steigt der Risikoappetit der Börsenhändler. Interessantes Phänomen. Als die Kurse unten waren, oder bereits den Boden gefunden hatten, hielten sich alle zurück. Zahlreiche Hedgefonds wurden ins Leben berufen und wir alle glaubten, die Volatilität wird schon ewig hoch bleiben. Ich will jetzt keine Besserwisser hören, die es bereits wussten, dass der DAX bald über 10.000 stehe. Denn geahnt haben wir es alle. Wie oft habe ich zwischen 2009-2013 DAX – Stände jenseits von 6000 prophezeit?
Trotz der Weitsicht trauten sich die wenigsten langfristig orientierten Händler auf Absicherungen zu verzichten. Ich auch nicht. Man wollte nicht ins Bett gehen, ohne sicher zu sein, den Weltuntergang zu überleben zu können.
Jetzt ändert sich alles. Nachdem sich der DAX seit 2009 fast vervierfacht hat lässt plötzlich das Bedürfnis nach Sicherheit nach. Ich beobachte es am eigenen Verhalten. Und wie ich über Twitter mitbekomme, auf diversen Konferenzen zu alternativen Investments die meisten Investoren auf die Kaufseite gewechselt haben.
Die niedrigen Zinsen und tiefe Volatilität führen zu Auswüchsen, die ich political Trading nenne. Jedes Ereignis, das die politische Landschaft verändern könnte, wird zum Hoffnungsschimmer der Options- und Aktienhändler. Etwas Nervosität und danach geht erneut gen Norden.
Ich reduziere meine Investments vor allem auf Strangles mit DAX-Optionen. Diese Kombinationen laufen am besten und liefern genug Prämie. Im Moment wie unten zu sehen, bin ich auf der Shortseite mit 13250 Calls und 11800 Puts. Dagegen halte ich doppelt so viele Optionen auf der Longseite entsprechend weiter im Geld. Und ich kaufte die ersten Juli – Puts zur Absicherung der Juli – Verkäufe.
Auf der anderen Seite verkaufe ich Puts auf DAX-Aktien, zurzeit sind es Deutsche Telekom und Deutsche Bank. Die DTE –Puts werde ich kurz der Dividendenzahlung mit gutem Gewinn glatt stellen. Die DBK laufen seit langem nicht gut. Ich konnte dennoch den Juni Put 17 auf reinen Zeitwert im August rollen. Darüber hinaus warte ich auf eine gute Gelegenheit für Fresenius, Lufthansa, und EON. Ich verkaufe inzwischen keine offenen Calls auf Aktien mehr. Es kann sein, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, um damit auf fallende Aktienpreise zu wetten. Ich tue es dennoch nicht. Mit diesen Kombinationen habe ich auf Dauer Geld verloren. Calls auf Aktien bringen wenig Prämie und sind stets riskanter als Puts. Egal wie ich rolle, lohnen tut sich das nur bei sehr hohen Volumina.
Und hinzu kommt noch die Tatsache, dass diese Optionen amerikanischen Typs sind und früher ausgeübt werden können. Und gerade das geschieht oft. Unternehmen veröffentlichen oft unerwartet gute Nachrichten. Außerdem ist die Liquidität bei den Aktienoptionen miserabel.
Vorerst bleibt es also bei den Index-Optionen und Covered Calls bzw. Short-Puts auf DAX-Aktien.
27. Mai | |||||||||||||
ODAX | C | JUN17 | 13.250,0000 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | EUR | 133,00 | -12,00 |
ODAX | C | JUN17 | 13.600,0000 | 0 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | EUR | -57,00 | 3,00 |
ODAX | P | JUN17 | 10.700,0000 | 0 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | EUR | -40,00 | 16,00 |
ODAX | P | JUN17 | 11.850,0000 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | EUR | 35,00 | -72,00 |
ODAX | P | JUL17 | 10.600,0000 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | EUR | 6,00 | 46,00 |
77 |
27. Mai | |||||||||||||
DTE | P | JUN17 | 15,40 | 0 | 5 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | EUR | -10,00 | 5,00 |
DTE | P | JUN17 | 16,50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 10 | 0 | 0 | EUR | 220,00 | -80,00 |
210 |
27. Mai | |||||||||||||
DBK | P | JUN17 | 15,00 | 0 | 10 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | EUR | -120,00 | 120,00 |
DBK | P | AUG17 | 16,00 | 0 | 0 | 0 | 0 | 6 | 0 | 0 | EUR | -12,00 | -462,00 |
-132 | |||||||||||||