Eine Woche vor dem großen Verfall an den Terminbörsen scheint der Optimismus zu dominieren. Warum auch immer. Der US-amerikanische Markt besäuft sich mit der Bemutterung seitens des Staates. Handelskriege sind ja in sich gut für die Börsen. Erstens weil Kriege immer ein bullischer Indikator gewesen ist. Und zweitens weil die lokalen Produkte gefördert werden, was wie Protektionismus nennen. US-Börsen boomen und lassen die neuste Korrektur vergessen.
Ich würde nicht zu viele darauf setzen, dass der DAX noch lange ansteigen wird. Aber der Blick auf die Kurshistorie lässt Kurse bis 12700 erwarten. Danach könnte es zu einer lauen Phase kommen. Viele werden mit der Eroberung alter Hochs rechnen, genauso viele mit einer scharfen Korrektur. In solchen Fällen wählt die Börse stets eine solche Entwicklung, die die meisten unzufrieden macht.
Die meisten EUREX-Händler rechnen bis Ende der kommenden Woche mit einem DAX-Schlussstand zwischen 12600-12800, denn hier befinden sich die meisten offenen Call-Kontrakte
Die Absicherung auf der Unterseite verliert an Bedeutung. Der Strike um 12.000 ist am meisten mit den Puts abgesichert, allerdings hat inzwischen die Anzahl der offenen Kontrakte deutlich ab.
Die Optionen mit Verfall im April scheinen nicht wirklich oft gehandelt zu sein, Nicht zuletzt wegen Ostern rechnen viele nicht mit viel Bewegung.
Alles in allem sieht es zunächst nach einem ruhigen Markt mit abnehmenden Volatilität. Sicherlich ein guter Markt, um sich günstig mit Optionen einzudecken., Den an diesen Frieden und eine Rückkehr zu den alten Hochs glaube ich nicht. Dafür sind die Zinsen zu steigend und die Angst vor den Unruhen im Markt immer größer. Wir können gespannt auf die Zeit nach der Dividendensaison warten…
Ich betreibe, wie Sie wissen, verschiedene Strategien in den Kapital- und Kreditmärkten. Ein langjähriger Vergleich der Performance zeigt Erstaunliches.
- Stillhaltergeschäfte mit Aktienoptionen ( DE) – haben die schlechteste Performance. Es lag zum teil an mir, aber auch an der Sache selbst. Die Erwartung eines seitwärts gerichteten Kursverlaufes kann sich bei Einzelunternehmen auf Dauer nicht erfüllen. Man kann geschickt sog. Earnings und Dividendenstrategien kombinieren, das erfordert viel Kapital und Zeit für die Analyse. Ansonsten passiert immer etwas, was den Preis unerwartet verändern lässt.
- Stillahletrgeschäfte mit DAX-Optionen- hier konnte ich immer wieder eine gute Rendite erzielen. Wichtig erscheinen mir zwei Dinge: Genug Kapital und ein klares Vorgehen beim Rollen.
- P2P- Kredite – eine zurzeit noch getestete Strategie auf mehreren Plattformen. Die Rendite beträgt zurzeit 10,5% p. a. Und die Volatilität ist klein. Allerdings weiß ich noch nicht, wie viele Ausfälle es insgesamt geben wird und wie weit sie das Ergebnis beeinflussen. Darüber habe ich bisher nicht viel geschrieben. Es ist ein völlig anderes Geschäft als mit Optionen. Insgesamt bin ich verhalten optimistisch.
- Black Swan mit Optionen – diese Strategie betreibe ich leider halbherzig mit meinem Wikifolio. Im Moment bin ich nicht einmal mit eigenem Kapital investiert. Das wird sich ändern. Denn eines kann ich inzwischen sagen. Die Schwarzer-Schwan – Strategie bringt die geringste Volatilität, erfordert den geringsten Aufwand und bringt eine Rendite.Es macht mich sehr nachdenklich. Ich positioniere mich mit Optionen im Umfeld niedriger Volatilität und das wars. Alles andere ist das Risikomanagement.