Europawahl und Märkte – alles Quatsch

 

Und es geht wieder los. Mit der Hoffnung, dass die morgen bevorstehende Europawahl Bewegung in die Märkte bringt. Zeitungen wie die FAZ übertreffen sich in Statistiken, wie es damals war. Die heutige FAZ stellt in ihrem Finanzen-Teil die Ergebnisse der Auswertung seit 1999 in Bezug auf die Auswirkung der Europawahlen auf die Märkte. Ergebnis – natürlich gäbe es eine langfristige Korrelation. Wie kann man einen solchen Schwachsinn schreiben?

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/wie-wirkt-sich-die-europawahl-auf-die-maerkte-aus-16204782.html

Im Jahr 1999 war bereits die Überhitzung der seit 1982 andauernden Rally zu spüren. In 2009 haben sich die Märkte angefangen zu erholen. Und in 2014 passierte einfach wenig. Das, was in den ersten 6 Monaten nach der Wahl geschah, war nur durch die Gesamtlage an den Märkten bestimmt.

Außerdem entscheidet wie immer die Stimmung des US und asiatischen Kapitals über alles. Was soll denn in der EU passieren, was die Wirtschaft nachträglich nach den Wahlen beeinträchtigen könnte? Nothing! Keine der ernstzunehmenden Parteien will einen Systemwechsel. Und nur das könnte die Märkte nach unten schicken. So viel zum Thema.

Der DAX bleibt im Wartemodus, bevor er wahrscheinlich in den kommenden Tagen ausbrechen wird. Aber wohin? Naja, genau weiß ich es nicht, ich tippe nach oben, weil es die meisten erwarten und weil inzwischen die Bären unter uns langsam die Lager wechseln und fangen an, auf steigende Kurse zu wetten.

Die Charts sprechen aber eine andere Sprache. Der MSACD ist angeschlagen und die Volatilität nicht wirklich gesunken.

An der EUREx hart keine signifikante Verschiebung. Nach wie vor wetten die meisten auf einen DAX zwischen 12800-13000 zum Juniverfall, was mich wundert, denn das würde einen Anstieg um fast 800 Punkte in 4 Wochen bedeuten. Man erkennt dennoch etwas mehr Pessimismus. Der Strike 12500 wird bei den Open Interest immer mehr besetzt. Es wird demnach rein rechnerisch mit einem Kurs bei 12500 immer mehr gerechnet. Und es werden immer mehr Puts gekauft. Das Put/Call Verhältnis wird immer gerne und immer widersprüchlich zitiert. Denn was heißt das schon? Puts werden gekauft, weil sie günstiger werden und weil man im Falle einer Korrektur profitieren will. Aber das kann man auch als einen bullischen Indikator interpretieren. Viele gekaufte Puts das bedeutet, wenn sich eine Korrektur anbahnt, werden keine Puts mehr gekauft, ihre Preise steigen nicht, und die Korrektur ist gleich zu Ende. Alles also ist unklar.

Um zusammenzufassen, ich rechne mir mehr Bewegung aber mit einem relevanten Einfluss der Wahl auf die Märkte, lasse mich trotzdem gerne überraschen!

DAX_20190525

 

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Veröffentlicht von Option_Basil

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