Nun wird es spannend. Drei Wochen vor dem EUREX-Verfall beschleunigt sich der Zeitwertverfall der Optionen aus dem Geld. Ich habe immer noch viel Zeitwert auf der Verkaufsseite, wie im Teil „Depot“ zu sehen ist. Zwar hat sich der Depotwert in den letzten zwei Wochen sehr gut entwickelt, aber meine Erwartung geht viel weiter. Die Positionen sind abgesichert. Die Hedges verlieren auch, das sollte dennoch viel weniger als der Gewinnzuwachs der Shortpositionen sein.
Die Alphatiere sind Siemens Energy und Deutsche Bank. Hier liege ich sehr aggressiv. Ansonsten läuft alles nach Plan. Ich bin zufrieden. Ich werde öfter gefragt, warum ich überhaupt so viel Kapital zur Absicherung einsetze. Wenn man die Strategie versteht, dann weiß man, dass mein Ziel nicht eine reine Spekulation auf steigende Kurse ist. Ich will vor allem den Zeitwert im Optionspreis verdienen. Deshalb liege ich selten auf einer Seite.
Zum Markt
Der positive Trend setze sich fort. Die Volatilität nimmt ab – sowohl die realisierte als auch die implizite. Es liegen derzeit keine Handelssignale vor. Die Marktberuhigung ist schwer zu erklären. Die Inflation steigt, die Wirtschaftsleistung nimmt ab. Die Energiekrise wird zur Katastrophe.
Aber alles scheint die Börsianer nicht zu interessieren. Warum? Die Börse verhält sich immer anders als die meisten annehmen. Nach dem Anschlägen 9/11 begann eine lange Bärenrally, die bis zu den ersten Kriegsängsten Anfang 2002 andauerte. Obwohl man dachte, die Welt würde untergehen.
Jetzt scheint der Gaspreis entgegen den extremen Prognosen zu fallen. Ich denke, Börsianer wissen, es gibt immer einen Weg nach vorne.
Ich selbst rechne schon mit einem Ende der Rally am Ende des Sommers. Objektiv gesehen werden Aktien immer unattraktiver. Gegenüber den Festgeldanlagen. Aber vielleicht die Rezessionsängste wecken die Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA, was natürlich zu erst absurd klingt. Aber wer weiß es schon…
Mehr hab eich nicht zu berichten. Solide Dividendentitel bleiben mein Favorit, solange sich die Erde dreht.