Zunächst wünsche ich Euch Frohe letzte Stunden des Osterfestes!
Heute jährt sich dieser Blog zum 16 Mal. Na und? Manche sagen, aus einer guten Idee in der Nische ist ein Zwerg geworden. Das mag sein, aber die Zukunft liegt noch vor uns. Am Anfang sollte das Blog ein Marketing-Kanal für meine Börsenbriefe und andere Produkte für Retails werden . Danach wollte ich lediglich zeigen, wie schnell man Geld mit Optionen verdienen kann. Das berühmte Projekt 1. Million ist hier ein nicht ganz geglücktes Beispiel. Ja, ich machte viele Fehler, aus denen ich für mehr als ein Leben gelernt habe. Irgendwann wurde das Marketing immer dominanter und die eigenen Investments immer unwichtiger. Ich merkte es und beschloss, zuerst die eigenen Strategien und Handelsideen zu überarbeiten und sie erst dann vorzeigbar zu machen. Ich schränkte meine Aktivitäten ein und versuche seitdem anspruchsvollere Artikel zu schreiben.Finanzmathematische Grundlagen des Optionshandels sind hier u. a. Zu erwähnen. Marktberichte schreibe ich nicht mehr. Ich habe meine Optionsinvestments professionalisiert. Es gibt einen Plan, regelmäßige Kontrolle und eine sehr genaue Buchhaltung. Und es läuft.
Ich habe zumindest immer mehr das Gefühl, bewusst und nach Plan zu traden. Es war nicht immer so. Ich werde sicherlich öfter über meine Ergebnisse berichten. Vielleicht doch einen Börsenservice anbieten. Oder Schulungen. Bis dahin aber muss meine Strategie fundiert werden.
Wie gesagt habe ich viel gelernt. Ich fand, dass manche Strategien überhaupt nicht funktionieren, manche tun es selten dafür aber mit großem Ergebnis. Andere sind fast immer mit kleinen Ergebnis profitabel.
- Verkauf von nackten Kaufoptionen auf Aktien. short calls on stock options. Diese Methode ist nur dann erfolgreich, wenn Sie den absolut richtigen Zeitpunkt erwischen und Calls im Geld verkaufen. Es ist dann faktisch ein Leerverkauf der Aktie. Die Prognose der Volatilität spielt hier eine untergeordnete Rolle. In der Regel verkaufen die Stillhalter Calls aus dem Geld, weil sie mit einer für sie günstigen Ausübungswahrscheinlichkeit rechnen. Mit anderen Wörtern sie gehen von einem zu hohen Preis der Option aus, Ich habe viele Simulationen durchgeführt. Diese Annahme ist falsch immer falsch. Die Calls aus dem Geld sind meist zu billig. Zusätzlich kommt noch die spezifische Eigenschaft der Aktienoptionen. Unerwartete Nachrichten, etwa über Übernahmen und gewonnene Rechtsstreitigkeiten führen zu großen Kursprüngen. Ich habe es etwas mehrmals erlebt, zum Beispiel mit den Bayer-Optionen, wo ich mit Calls short war. An einem Morgen erfahre ich, dass ein US Gericht eine Klage abgewiesen hatte und schon sprang der Kurs von 17 auf 22 Euro. Diese Strategie kann manchmal in Kombination mit verkauften Puts nach einem Sprung der impliziten Volatilität funktionieren. Ansonsten nur dann wenn der Aktienkurs einen markanten Punkt nach einer Rally erreicht hat und man mit der Wende rechnen kann.
- Verkauf von gedeckten Aktien-Kaufoptionen. Die sogenannte Covered Call Strategie ist bis heute besonders bei den Privatanlegern sehr beliebt. Man verkauft Calls auf bestehendes Aktienportfolio. Das Risiko ist auf die gehaltenen Aktien begrenzt, wird gerne behauptet. Ich konnte mich trotz vieler Versuche mit dieser Methode nicht wirklich anfreunden. Das Hauptproblem ist hier die implizite Annahme, dass die implizite Volatilität zu hoch ist und der Aktienkurs seitwärts oder leicht steigend verlaufen wird. Trifft das nicht zu, dann verliert man viel mehr als die Prämie gebracht hat. Steigt der Kurs, dann verpasst man einen großen Teil er Rally. Viele Stillhalter stellen deshalb die Calls glatt, wenn diese im Verlust sind und verkaufen neue. Dann wird das Spiel aber viel komplizierter. Glauben Sie mir, irgendwann wissen Sie nicht mehr, was die Position insgesamt gebracht hat. Wenn schon, dann müsste man nach jeder Periode beide Positionen in Aktien und in Calls glattstellen. Das produziert hohe Gebühren und kann eigentlich durch den Verkauf von Puts realisiert werden. So landen wir bei der nächsten Strategien
- Verkauf von Puts auf Aktien auch Cash Secured Puts Selling. Dieses Methode hat gute Aussichten auf Erfolg. Wenn man bestimmte Regeln einhält, kann man damit lange Zeit gut fahren. Die Puts aus dem Geld sind meistens überbewertet, der Stillhalter ist also im statistischen Vorteil. Sollte der Kurs doch einbrechen, dann bekommt man die Aktien, die man angeblich haben wollte. Faktisch würde voraussetzen, dass ich stets einen Cashbetrag habe, der ausreicht, Aktien zu kaufen. Dann wäre aber die eingenommene Prämie viel z niedrig. Sie kämen so auf 3-8 % p. a. Auf das verfügbare Kapital. Lukrativer wird die CSP erst wenn Sie au Margin handeln, sprich Sie veroptionieren viel mehr als Sie im Portfolio haben. Dann wird es oft stressig. Ich mache es manchmal bei Aktien, wie die Deutsche Telekom, die kurz vor der hohen Dividenden Zahlung steht.
- Verkauf von Index-Strangles Diese Strategie ist sehr beliebt und seit eh und je als Basiskonstellation für die sogenannten Income – Strategien angepriesen. Im Mittelpunkt steht der Verkauf von Index-Optionen aus dem Geld. Ich habe damit selten viel Geld verdient. Lange Zeit läuft es und dann gibt es einen Krach. Das Problem waren bei mir die Calls. Diese sind meistens nicht überbewertet und somit muss man sie eher kaufen denn verkaufen. Der andere Hacken sind die theoretisch sehr hohen Risiken in beide Richtungen. Ich verkaufe keine Calls ohne eine Gegenposition. Dann wird aber alles teuer. Auch die Puts haben zwar einen theoretischen Stopp-Loss, ich kaufte auch hier immer einen Hedge. Da die Strikes der Hedges weit unterhalb des verkauften Puts liegen, sind sie noch mehr überbewertet. Somit verliere ich den Vorteil, wenn ich mit Absicherung handle. Bei einer Gegenbewegung bleibt mir Reparatur durch die Anpassung des Delta. Das heißt, ich kaufe und verkaufe beide Positionen neu. Oder, was sich als die bessere Lösung oft erwiesen hat, ich tue gar nichts, bis der Strike wirklich berührt ist. Dann werden aber die Verluste schnell gigantisch. Deshalb bleibe ich sehr zurückhaltend bei den Strangles, auch wenn ich sie immer wieder verkaufe.
Was hat meistens funktioniert
- Verkauf von Put-Spreads Zweifelsohne ein Verkauf von Puts insbesondere auf Aktien war bisher meistens sehr profitabel.Vorausgesetzt ich wusste, was ich tue. Die Position blieb im Rahmen und ich reagiert richtig und konsequent.
- Diagonale Spreads Am lukrativsten waren bisher die Verkäufe von Diagonal Spreads in Puts. Ich verkaufe einen kurzen Put und kaufe einen langen Put zu einem Strike weiter aus dem Geld. Nach einem Monat schließe ich die gesamte Position oder verkaufe einen neuen kurzen Put. In jeder Hinsicht ist die Methode gut geeignet für Retails. Sie reduziert das Risiko, lässt Freiraum für Reparaturen und nutzt eine statistischen Vorteil im Markt. Es gibt Phasen, wo man diese Strategie mehr einsetzen sollte, besonders bei einer günstigen Skew. Aber auch in ruhigen Marktphasen ist sie gut
- Kauf von Index-Optionen i. d. R. Kauf von Strangles Aus der Sicht der letzten 20 Jahre muss ich zugeben, dass trotz alle Bestrebungen am lukrativsten war es, wenn ich opportunistisch die Puts in den fallenden Markt kaufte. Noch besser war es, wenn ich nach ein paar Tagen Korrektur Calls kaufte. In beiden Fällen habe ich selten verloren. Komisch, oder? Es gibt so viele Bücher und überflüssige Schulungen und Abzockeseminare, in welchen die verrücktesten Optionsstrategien stundenlang gewälzt werden. Am Ende kauft man einen Put, wenn der Markt den zweiten Tag stark korrigiert und zwar am besten am Anfang und das war’s.
- Was hätte wahrscheinlich funktioniert aber von mir nicht ausprobiert wurde. Der Verkauf von Puts in einer starken Korrektur. Hier fehlt mir oft schlicht die Risikobereitschaft. Ich würde auch sagen, diese Methode ergibt für Indexoptionen den meisten Sinn.