Mehrere Tage liess ich meine Börseninteressen ruhen. Ich konzentrierte mich auf die Optionen, die unter aktuellen Bedingungen gut laufen. Und ich bereitete die kommende Testphase des Börsenbriefes DAX daily vor.
Für die erfolgreiche Handhabung der Optionen bedarf es nicht unbedingt einer genauen Kenntnis der Marktentwicklung. Ich habe mein Depot einigermaßen diversifiziert und besitze mehrere relativ wenig miteinander korrelierte Optionen und Aktien. Allerdings bleibe ich bei dieser Einschätzung realistisch, da die Korrelation natürlich jederzeit ihre Laune verlieren und eine neue Richtung einschlagen kann. Außerdem gehören die Basiswerte meiner Optionen meist den großen Marktsegmenten und sind zwangsläufig korreliert.
Wie auch immer, meine Positionen sind näherungsweise deltaneutral und ich muss deswegen nicht eine plötzliche und sehr ungünstige Kursentwicklung fürchten. Es kommt fast ausschließlich auf das Managen der Risiken an.
DAX daily generiert Signale unabhängig von meinem Kenntnisstand der aktuellen Kurse.
Also konnte ich neben meiner beruflichen Tätigkeit die Zeit andereweitig verbringen und beschäftigte mich kaum mit den Charts, nicht ahnend, dass hier eine mögliche Änderung bevorstehen könnte.
Im angehängten Chart von http://www.tradesignalonline.com sehen Sie den DAX, die historische und implizite Volatilität. Die letzte ist das eigentliche Mass der Unsicherheit in den Märkten, eingepreist in den DAX-Optionen.
Und gerade diese implizite Volatilit macht mich ein wenig unruhig. Sie ist erstens seit dem Anstieg 2007 nicht richtig unter die Marke von 20 gefallen und steigt inzwsichen erneut kräftiger an. Zweitens kann man rein optisch im Diagramm erkennen, das seit dem 16. September die tägliche Schwankungsbreite edes DAX gestiegen ist. Das ist eine sehr subtile Veränderung, die mir jedoch nicht entgangen ist.
Zusätzlich wirken beunruhigend zwei auf den Chart bezogenen Tatsachen:
1. Der DAX beginnt am Gipfel nervös zu werden, was auch, historisch gesehen, fast immer einen folgenden Rückgang zur Folge hatte.
2. Bis jetzt seit April 2010 bewegte sich der DAX in einer Art Seitwärtszone mit leicht steigenden Maximen. Nun aber scheint der Index Schwierigkeiten haben, das letzte Maximum zu übertreffen. Wenn es also dem DAX nicht gelingt, auf die 6400 Marke zu steigen, und er womöglich noch fällt, dann liegt uns eine klare Kopf-Schulter Formation vor, die bekanntlich nichts Gutes bedeutet.
NOch ist aber alles drin. Was sollte denn zum Teufel den Sturz verursachen. Mit der paranioden Situation hoher Staatsverschuldungen und niedriger Zinsen, mit der Unfähigkeit Obamas grundlegende Reformen einzuleiten, mit drohenden Insolvenzen (auch staatlichen) scheinen alle klar zu kommen. Solange die Unternehmen Gewinne machen und Banken ebenfalls staatliche induzierte Profite aufweisen, wüsste ichnicht, waoher der plötzliche Sturz kommen könnte. Aber charttechnisch liegt er auf der Hand, sozusagen. Es sei denn, dass wir zum ersten Mal einnen umgekehrten Surz, also den ungebremsten Ausbruch nach oben sehen werden. Glaubt Ihr das?
Ein Kommentar zu “Ein kurzer Blick auf die Volatilität”