Warum die Märkte heute fallen
Die Märkte sind über die möglichen Aussetzer der selbstmörderischen EZB-Anleihekäufe nicht amused. Deshalb geben die US-Indizes nach und die übrigen ihnen auf Schritt und Tritt folgenden Börsen nach.
Nun, der Grund dürfte die aufkommende Unruhe um das EUR-.Rettungspaket sein. Unser Präsident weigert sich zuerst aus formellen Gründen, das Gesetz zum Rettungsschirm ESM zu unterschreiben. Plötzlich gibt es Streit zu den weiteren Maßnahmen, insbesondere für Spanien. Aber auch Italien steht im Mittelpunkt des Medieninteresses. Auf die Details will ich im Moment nicht näher eingehen.
Schäuble unterstellt Monti einen Vertragsbruch.
Liebe Euro-Visionäre, Vertragsbruch ist bereits 2010 begangen worden, als die EZB anfing, Staatsanleihen der leidenden EU-Staaten aufzukaufen. Anstatt diese Staaten insolvent werden zu lassen, wurde unser Geld transferiert, was im Maastricht-Vertrag gar nicht vorgesehen war.
Jetzt ist es Wurscht. Die EZB sollte solange die Staatsanleihen kaufen, bis das Geld alle ist. Dann ist die Party, die es eigentlich bei uns nicht gegeben hat, vorüber.
Interessant in dem Zusammenhang ist die Reaktion der Märkte. Angelsächsische Medien, dortige Banken und öffentliche Institutionen plädieren für weitere Stützmaßnahmen seitens der EZB. Dass dies durch das Eigeninteresse getrieben wird, liegt auf der Hand.
Die Märkte reagierten zunächst mit einer völligen Unentschlossenheit auf den Ausgang der Griechenland-Wahlen. Die Volatilität erlitt einen wahren Kollaps. Nun aber könnte sich dies ändern.