Kürzlich bin ich durch einen Kommentar in meinem Blog auf ein Forum bei meinem Partner hingewiesen worden.
http://www.tradesignalonline.com/de/forum/thread.aspx?id=934&olang=de
Es ist eine längere Reihe von Beiträgen, die eine lehrbuchreife Einführung in das Thema Leerverkäufe der DAX-Indexoptionen sein könnte. Es freut mich, dass es auch andere gibt, die sich für das Thema interessieren. Es macht mich jedoch nachdenklich, zuzusehen wie ganau meine eigenen Fehler repliziert werden.
Ich sehe eine erschreckende Ähnlichkeit zu meinem Projekt 1 Million, vor 4 Jahren. Damals wollte ich aufgrund meiner sehr positiven Erfahrungen zeigen, dass man binnen weniger Jahre durch den Verkauf von ungedeckten DAX-Optionen reich werden kann.
Heute würde ich diese Aussage relativieren, jedoch nicht ganz verneinen.
In der oben zitierten Beitragsreihe ist alles richtig, bis auf die Strategie wenn es mal schief geht. Diese wird sehr rudimentär als „Reparatur“ erwähnt. Sollte die Position ins Geld kommen, dann einfach zurückkaufen und wieder neue Position zum höheren Strike verkaufen. Etwaige Verluste würden ohnehin durch die Gewinne der gegenläufigen Position ausgeglichen.
Welch ein Irrtum!
Die Beitragsreihe endet zufällig Ende August 2012. Danach setzte eine Rally im DAX ein, die den Index in weniger als 3 Wochen um 450 Punkte nach oben hievte. Gegen so etwas hilft kein Stillhaltergeschäft und kein Rollen. Man beendet einfach die Position mit einem Verlust und steigt zuerst aus. Da hilft nicht der Gewinn aus der Put-Position nicht.
Es ist einfach, über Optionsverkäufe reden, wenn die Volatilität bei 16 % liegt. Steht sie plötzlich bei 30%, dann lohnen sich nur noch Optionskäufe. Oder, wie ich es tue, man kauft direkt einen Spread.
Mittlerweile überlege ich mir wieder, mit Indexoptionen zu handeln, aber aufgrund meines Zeitmangels warte ich noch ab. Ich handele im Moment ausschließlich Aktienoptionen und zwar mit Erfolg, der jedoch natürlich mit dem in der Beitragsreihe nicht zu vergleichen ist. Noch nicht :-))
Welche Art von Spreads meinst Du?
Grüße
… ich meine solche Spreads, mit denen ich auch bei stark fallenden bzw. schwankenden Kursen Geld verdiene.
Gruß
adrian
Hi, danke für die Antwort. Ich muss aber nochmal nachfragen:
(bin ein sehr interressierter Leser, habe aber erst ein begrenztes Wissen + und keine erfahrung)
Meinst Du damit einen short Condor / short Butterfly oder Bull Price Spread / Bear Price Spread?
Danke und Grüße
Hallo,
unterschiedlich,meist irgendwelche Varianten von short Condor. Das Buchwissen kannst Du aber nicht pauschal anwenden.
Es hängt davon ab, welches Produkt in welche Marktphase Du handelst. Und vor allem musst Du auch Ausstiegsszenarien parat haben.
Gruss
ag
Ich lese gerade Optionsstrategien f. Praxis und Optionen und Futures (Müller-Mühl).Und starte gerade erste vorsichtige Versuche nach den dortigen Strategien.
Ich praktizierte die letzten Jahre mehr oder wenig erfolglos Daytrading (geldmässig). Nun bin ich auf der Suche nach einer „entspannteren“ Art des Börsenhandels.
Was ich jetzt aber festgestellt habe ist, dass verkaufte Optionen (Verfall Mrz 13, OTM bei Delta 0.1) einer, wie ich finde, sehr starken Schwankung unterliegen. So passiert es, dass ich im Odax schon nach ca. 100 Punkten Bewegung Gegenmaßnahmen einleiten müsste. Und da ist die Vola jetzt gerade niedrig.
Auf der anderen Seite müsste man, wie Du im Beitrag geschrieben hast, bei höher steigender Vola Optionen kaufen, aber nur in der Anstiegsphase. Wenn die Vola oben ist ist es dann aber vielleicht die schlechtere Strategie. Also müsste man doch gerade jetzt am Tiefpunkt der Vola kaufen statt verkaufen….
Wie sind deine Erfahrungen?
Danke und Grüsse
Ps: Welche Bücher sind denn diesbezüglich lesenswert?
Rene,
ich weiß nicht ob Optionshandel entspannter ist. Auch hier musst Du schon eine Meinung zum Markt haben und Gegenmassnahmen ergreifen können.
ICh würde davon abraten, Optionen mit längerer Laufzeit zu verkaufen, z.B. März 2013. Der Zeitwet sieht nur auf den ersten Blick größer aus. Außerdem ist das Delta stets größer als bzw. negativer als bei kurzlaufenden Optionen.
Keiner kennt die „richtigen“ Vola-Strategien. Letzten Endes kann dieses sprunghaft ihren Wert ändern. Aber die Historische neigt doch eher dazu, auf einem Niveau zu verharren. Man kann man grundsätzlich eher eine Fortsetzung als Bruch erwarten. Aber nicht immer. Wenn ich im Verlaufe der Volatilität eine Trendwende nach oben zu erkennen glaube, dann kaufe ich Optionen.
Ich würde Dir empfehlen, das Verhältnis historishe /implizite Vola näher anschauen. Dort findet man eher eine geeignete Stretegie.
Wenn Du tatsächlich Anfänger bist,d ann empfehle ich, Covered Calls zu handeln oder ggf. nackte Puts, stets mit der Annahme, die Aktien auch mal kaufen zu müssen. So bekommst Du mehr Gespür ohne Stress für Optionen.
Gelingt es Dir, in 6 Monaten ein positives Ergebnis zu erzielen, kannst Du zu den Index-Optionen und Spreads übergehen.
Gruß
adrian
Einen Short Condor auf den Odax habe ich mir gestern mal durchgerechnet.
Mit kurzer Laufzeit (Dez) und halten bis zum Verfall besteht CRV 1:3.
Habe aber keine Erfahrung wegen der Entwicklung zwischendurch und damit auch dem Ausstiegsszenario.
Bei Halten bis zum Verfall jedenfalls sieht die Bandbreite im Underlying für den Verlustfall recht groß aus (ca. 400 Punkte im FDAX)
Grüße
Eine solche Bewegung nach unten macht jede short-Strategie kaputt.
Danke für die Ausführungen. Das werde ich mir mal durchdenken.
Ein anderer Gedanke der mir momentan durch den Kopf geht:
Im Prinzip muss man bei Optionen zwei Ansätze sehen.
a) ich kaufe oder verkaufe eine Option mit der Absicht diese bis zum Verfall zu halten. (bei entsprechender Strategie und akzeptablen CRV )
Geht der Basiswert an den Strike, dann kaufe oder verkaufe ich diesen um meiner Verpflichtung nachzukommen zu können.
Wenn die Option weiter ins Geld geht habe ich einen Hedge der die Prämie sichert. Falls der Basiswert sich aber wieder in die andere Richtung bewegt, die Option wieder OTM wird, dann habe ich Kursverluste mit dem Basiswert.
Um dies zu vermeiden müsste ich Z.b. bei einer Short call + Long Basiswert noch einmal Long Put beim Strike gehen. Dann wäre die Position neutral. Im besten Fall sogar bei Break Even. ( wenn man z.b. einen Short Strange aufgebaut hatte)
Oder man tradet mit dem Basiswert. Im besten Fall hat man seinen stop loss am Strike.
Das macht vielleicht nur Sinn wenn der Verfallstag schon greifbar ist.
Somit ist bei (a) die Vola und die weitere Preisentwicklung der Optionen nach dem Kauf bzw. Verkauf egal.
B) Man nutzt die Optionen zum kurzfristigeren traden. Mit allen Variationen. Dort kann man, falls man es durchschaut, die Vola gewinnbringend berücksichtigen.
Grüße
RH
Hallo ,
in sich gute Idee, die aber auch meistens nicht funktioniert. Wenn Du einen tragbaren Umsetzungsansatz hast, dan lass mich wissen. 🙂
Beispiel.
Ihch bin short mit Dez Odax 6500. Setze einen stop buy für einen DAX-Future oder Cfd bei 6500.
Am Abend steht der DAX bei 64580.
Kaufen?
Am nächsten Tag steigt der Kurs gleich auf 6550.
Kaufen? Ja.
Dann im Laufe des Tages fällt der DAX auf 6460.
#Verkaufen?
Wenn ja, was dann? Wieder kaufen bei 6500?
Wie Du siehts, so einfach ist es nicht. Du kannst nicht mit dem Basiswert einfach durch den SL-Ansatz die Option hedgen. Das produziert enorme Kosten.
Gruß
adrian