Deutsche Telekom Optionen und die Dividendenstrategien

Es gibt sie nicht, die perfekte Dividendenstrategie. In dem Moment, in welchem die Dividendenausschüttung bekannt wird, ist alles geschehen. Der Aktienkurs steigt um den Aufschlag und die Verkaufsoptionen ebenfalls und zwar multipliziert mit dem Delta der Option. Desahlb sind die Puts mit der Laufzeit innerhalb derer die Div. gezahlt wird, teurer. Komplizierter wird es bei den Kaufoptionen. Denn hier ist der Div-Abschlag ebenfalls eingepreist, allerdings nur in Bezug auf den reinen Zeitwert. Dieser ist so hoch wie er bei einem Strike gleich = aktueller Kurs – Dividende gewesen wäre und dementsprechend niedriger als ohne Dividenden. Ist die Kaufoption im Geld kurz vor dem Ex-Dividendentag, dann geht man grundsätzlich von der Ausübung aus, ansonsten besteht eine sehr einfache Arbitragemöglichkeit. Denn die Calls im Geld also z. B. die DTE Mai Call  mit dem Strike 9,5 kosten natürlich vor allem den inneren Wert. Und dieser wird morgen sinken. Aber wenn ich ausgelost werde, muss ich mich morgen mit den Aktien eindecken und die Dividende an den Inhaber zahlen. Damit ist der Gewinn erst einmal Futsch.

Jetzt aber zur Telekom.  Ihr Kurs ist in den letzten zwei Wochen vor dem Ex-Div-Tag um mehr als 15% gestiegen. das ist für diesen Wert nur auf den ersten Blick ungewöhnlich. Im Prinzip war es absehbar. Immer dort wo hohe Dividenden gezahlt werden, kommt so etwas vor. Viele institutionelle Anleger entscheiden sich offenbar kurzfristig zum Kauf. Und nicht zuletzt müssen sich die Leerverkäufer in Kaufoptionen eindecken, was die Kurse zusätzlich nach oben treibt.

Ich habe nicht wenige DTE-Aktien im Depot und habe meine letzten geschriebenen Kaufoptionen vor wenigen Tagen glatt gestellt, und statt dessen kaufte ich ein paar Puts, weit aus dem Geld, für den Notfall sozusagen. Dieser ist nicht eingetreten aber die Aktien hat seitdem fast 7% zugelegt und somit den gesamten Dividendenabschlag. Morgen schreibe ich wieder neue Calls.