Noch am Vortag sprach ich zu meiner Frau, dass ich mit meinem Investment in Kali & Salz ein Volltreffer gelandet habe. Tasächlich waren mir die Gründe für den seit Wochen andauernden Kursrückgang ansatzweise bekannt. Dennoch rechnete ich mit der Bodenbildung unter 25 Euro. Konsequenterweise habe ich Puts im August mit dem Strike 24 verkauft. Die Position sicherte ich mit dem 22-Put ab. Und wie im Traum, der Kurs erholte sich letzte Woche kräftig. Meine Puts lagen gut im Gewinn.
Und dann kam der letzte Dienstag. Ich war geschäftlich unterwegs und schaltete meinen Laptop nur ein, um die Zeit im ICE zu vertreiben. Kurzer Blick auf die Charts, alles im grünen Bereich, schon wollte ich woanders und plätzlich sehe ich in der Aufstellung aller DAX-Werte einen Ausreiße. K&S stürzen um 16%. Meine Option kam ins Geld. Für die Glattstellung war es zu spät, da der Spread einfach zu groß war. Ich war echt sauer, wie jeder Mensch in meiner Lage. Zwar habe ich durchaus an die Andienung mit Aktien gedacht, aber lieber wäre mir natürlich dem Optionsverfall zuzuschauen.
Zu spät, ich habe gerade noch einen Put 22 gekauft und ging Kaffee trinken. Später fiel die Aktie noch tiefer, zum Schluss um 20%. Mein gekaufter Put brachte 200 Euro. Toll!
Den geshorteten Put 24 habe ich heute auf 22 gerollt und werde mich falls keine Korrektur stattfindet, andienen lassen. Im nächsten Monat schreibe ich Calls und werde so die Aktie mit Gewinn los.
Geschockt hat mich das Ereignis trotzdem, obwohl ich schon seit fast 20 Jahren an der Börse unterwegs bin. Ein DAX-Wert verliert ein Viertel in ein paar Stunden, nur weil eine russische Klitsche fallende Kali-Preise vorhersagt. Kein Mensch weiß es sicher, und schon gar nicht, wieviel Wert das Unternehmen noch sein wird.
Ich denke, es war eine Panikreaktion die mich noch mehr Demut gelehrt hat.
Chart m. f. G. http://www.tradesignalonline.com
Ein Kommentar zu “K+S – mein schwarzer Schwan”