Im Optionshandel sind weiße Schwäne auch schwarz

Heute ist wieder die Zeit für ein paar Gedanken über Optionshandel reif. Der Stoß kam durch die Lektüre des neusten Buches von Nassim Taleb „Antifragilität“. Ich finde das Buch trotz aller Vorbehalte gut, weil unterhaltsam. Bücher schreiben wollen viele, aber nur die wenigsten können es. Nicht weil sie dumm sind, sondern ihr Schreibstil ist langweilig. Das kann man wohl über den polarisierenden Autor nicht sagen. Zwar sagen böse Zungen, den Buchinhalt kann man mit einem Satz zusammenfassen „ Ich bin der Größte“, ich bin auf dem besten Weg, die noch verbliebenen 300 Seiten durchzulesen.

Nassim Taleb ist nicht nur Autor sondern auch Trader und Hedgefonds-Manager gewesen. Seine 9-stelligen Gewinne hat er zuerst im Börsencrash 1987 eingefahren. Motiviert durch diesen Erfolg entwickelte seine eigene Theorie, wie man Profite in Kapitalmärkten erzielen kann. Der Grundgedanke ist die Annahme, dass extreme Ereignisse viel öfter vorkommen als die allgemein akzeptierten Modelle es voraussetzen.

Deshalb lohne es sich, einfach langlaufende Optionen auf Indizes zu kaufen und warten. Der sog. Schwarze Schwan wird kommen und mit wenig Einsatz viel Gewinn bringen. In Talebs Ausführungen hört sich alles einfach an, man fragt sich, warum nicht alle Hedgefonds auf diese Strategie setzen. Das Problem des Geldverdienens wäre somit gelöst.

Das Gegenteil dieser Strategie ist das von mir so gerne beschriebene Stillhaltergeschäft. Man verkauft Optionen und hofft, die Basispreise werden in der Verfallperiode nicht erreicht und man verdient die Prämie. Sollte aber der ominöse schwarze Schwan anfliegen, kann das Geschäft mit nur großem Verlust abgeschlossen werden.

Der Kerngedanke des erwähnten Buches ist die Überzeugung, dass wir unsere Chancen wahren und nicht aus Angst vor der Volatilität nur auf Absicherung setzen. Diese Behauptung mag aus psychologischer Gesamtperspektive stimmen, für den Optionshandel gilt sie nicht!

Für alle, die Talebs Ideen kennen und sie in Kapitalmärkten umzusetzen versuchen. Optionshandel ist Nullsummenspiel. Der schwarze Schwan wird nicht nur in Extremereignissen sichtbar, aber auch in deren Ausbleiben.

In den Jahren 2007-2009 sank die Volatilität und blieb lange unten. Für mich als Stillhalter war es Eldorado. Ich verdiente monatlich ein zweites Einkommen. Im Oktober 2008 kam es zwar zum Crash. Wenn man zeitnah ausgestiegen war, behielt man die meisten Gewinne aus den früheren Perioden. Für mich war es also kein schwarzer Schwan, eher die lange niedrig-Volatilität-Phase zuvor.

Unten zeigt die Grafik die durchschnittliche 200-Tage – Rendite des DAX seit 1991. Wir sehen, dass Änderungen nach oben durchaus bis auf 2000 Punkte reichen können. Die nach unten sogar bis auf 3000. Und? Kann man es ausnützen. Theoretisch ja, mit Eurex-Optionen. Da jedoch dieses Verhalten wohl bekannt ist, kosten die Calls und Puts entsprechend mehr, auch weit aus dem Geld. So zahle ich für den Juni 2014 Put 6300 immer noch fast 500 Euro für eine Option, die sich für mich nur dann auszahlt, wenn der DAX im Juni 2014 unterhalb 6300 stehen wird.

Fazit: Gemischt. Mit viel Kapital könnte ich tatsächlich auf Extremereignisse wetten. Der springende Punkt ist der richtige Zeitpunkt auch für den Ausstieg. Irgendwie fehlt mir immer noch die Motivation,dax

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Veröffentlicht von Option_Basil

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