Es ist verblüffend, wie sich aus einem scheinbar langweiligen Konflikt eine ernstzunehmende Sorgenquelle für die Börsen entwickeln kann. Ich beobachte die Märkte seit Jahren. Und seit Jahren schreibe ich darüber, was ich empfinde. Nichts hat mich zuletzt so sehr beschäftigt, wie die Frage, woher der nächste Crash kommen wird. Denn dass dieser kommt, stand außer Frage. Die Märkte waren viel stärker als Unternehmensgewinne gestiegen, die Volatilität seit Monaten am Boden und der Optimismus in der Wirtschaft war nicht zu bremsen. Nur die Hoffnung auf Dividenden hielt die Händler bei Laune, diese werden aber im Gleichschritt mit fallenden Kursen gekürzt, bzw. gestrichen.
Aber es fehlte der Impuls. Die Krise der Schwellenländer, sprich Abschwung Chinas ist ein guter Grund, aber er reicht nicht aus, um panisch zu verkaufen. Dafür muss mehr Ungewissheit her, mehr Angst um den Frieden und es muss eine große Macht mitspielen. China besitzt zwar Atomwaffen und hat den Boom der letzten zwei Jahrzehnte ausgelöst, es bleibt dennoch ein Entwicklungsland.
USA wird es auch nicht sein. Überschuldung, Staatspleite – alles schon gehabt.
Also doch die Krim-Krise. Ich habe lange das Thema nicht ernst genommen, gute Voraussetzung für eine wirkliche Bedrohung. Ich verstehe immer noch nicht, für was nun Russland bestraft werden soll. Die Ukrainer wollen doch mehrheitlich keine Annäherung an Westeuropa. Der Westen unterstützt nun einen Putsch in der Ukraine und spricht dann von Demokratie, die „eingeführt werden sollte“.
Nun wird es doch ernst. Der Ausgang des Konflikts ist genauso ungewiss, wie der zwischen Irak und USA im Jahr 2002. Damals sackte die Börsen ordentlich ab, bevor sie anschließend eine beispiellose Rally 2003 starteten.
Auch jetzt ist ein solches Szenario nicht unmöglich. Ich habe zwar vor einer Woche geschrieben, dass ich den DAX am 21.03 bei 9000 sehe, damals stand er bei 9500. Gut, so weit sind wir inzwischen. Ich denke, der Kurs wird heute oder am Montag eine Wende einleiten, die jedoch keine Trendrichtung auslösen wird. Danach kracht es noch gewaltiger. Der Chart im DAX erinnert mich an 2007. Nach einer langen Rally wird es unruhig, aber es geht schwankend aufwärts. Erst nach Monaten kommt der Absturz, der kurz sein wird.
Was tun?
Ich habe meine Stillhalterpositionen größtenteils beendet und werde sie nur punktuell eröffnen und zwar abgesichert. Außerdem habe ich seit Tagen einige langlaufende Puts auf den DAX auf der Longseite J
Mein Wikifolio spiegelt außerdem meine DAX daily Strategie wider
https://www.wikifolio.com/de/132435-Makrotrends
Ich rate zum Abwarten und sich nicht durch die hektischen Erholungsphasen mitreißen zu lassen. Bestenfalls langlaufende Puts auf den DAX in den Erholungsphasen kaufen.
Meine Prognose? Falls der DAX heute Nachmittag nicht zurück über 9000 steht, dann lautet mein nächstes Kursziel 7953.
Chart m.. f. G. www.tradesignalonline.com