Der kleine Verfall zeigte wieder Mal, dass sich die weltweiten Börsen nicht entscheiden können. Der Index hat sich effektiv nur um 100 Punkte vom Stand beim letzten Verfall entfernt. Zwischenzeitlich stand er auch fast 550 Punkte höher.
Viele Aktien werden noch von Großanlegern gehalten, solange die Dividenden nicht gezahlt worden sind. Generell bleiben die Investoren skeptisch und verfallen in Panik, sobald es einen Anlass dazu gibt. Und noch mehr Aktien werden vermutlich hin und her gatradet.
Die Stimmung ist bärisch, ohne Zweifel.
Ich verwende für meine interne Einschätzung gerne mein DAX-Handelssystem DAX daily. Das Regelwerk gibt Handelssignale aus, die ich zum Beispiel mit meinem Wikifolio
https://www.wikifolio.com/de/132435-Makrotrends
Als Indikator ist DAX daily hilfreich, wenn man das Verhältnis der theoretischen Gewinne auf der Shortseite zu den auf der Longseite betrachtet.
Das Bild unten habe ich unserem Handelsserver entnommen. Man sieht, dass seit Jahresanfang die Gewinne aus Shortsignalen die Logseite übertreffen.
Und das ist eine ungewöhnliche Konstellation. Denn seit 2009 hatte es stets umgekehrt ausgesehen! Gewinne aus Kaufsignalen waren deutlich größer als von der Shortseite.
Hier der Chart vom 2009.
Und zum Vergleich 2012.
Es braut sich also definitiv etwas zusammen. Der Sturz um mehr als 1000 Punkte in vier Wochen wird in diesem Jahr kommen. Es würde mich wundern, wenn es anders kommt. Es sprechen zu viele Hinweise für einen Crash.
Eine volatile Bewegung des DAX auf hohem Niveau ist einer von ihnen. Die stets unterschätzte implizite Volatilität- die Händler rechnen immer noch mit Kursberuhigung, ist ein weiterer Hinweis.
Gut, der nächste EUREX-Verfall ist am 16.05. Viel Zeit ist also nicht übrig geblieben. Im Chart unten habe ich die von mir erwarteten Kursziele. Auf der unteren Seite sehe ich 8000 als Begrenzung und auf der oberen Seite sind es 10.000 im DAX.
Chart m. f. G. http://www.tradesignalonline.com
Die open interests an der EUREX sprechen den DAX zwischen 8800-9800. So erwarten es jedenfalls die Stillhalter.
Ich wäre ohnehin als Stillhalter in Indexoptionen vorsichtiger. Nach meiner laufend durchgeführten Auswertung erscheint mir ein Investment auf der Longseite deutlich lukrativer. Zumindest spricht die Statistik für den Kauf statt Verkauf von ODAX-Optionen. Die implizite Volatilität liegt bei 20% pro Jahr, was mit 68%iger Wahrscheinlichkeit einer 4-Wochen-Veränderung von 450 Punkten entspricht.
Die Statistik ist im Optionsgeschäft die Basis , jedoch völlig unzureichend, um aus dem Geschäft Gewinne zu erzielen. Ist auch kein Wunder. Ich kenne sehr viel mehr gute Mathematiker/Statistiker/Physiker als erfolgreiche Optionshändler.
Das Problem beginnt mit der Länge der Zeitreihen. Es heißt, dass in 2 von drei Fällen der DAX innerhalb von vier Wochen weniger als 450 Punkten sich nach oben oder nach unten bewegt. Na und? Diese Aussage steht bei unendlich vielen Proben, die im irdischen Leben eines Menschen niemals getestet werden.
Ich bin mir dennoch sicher, dass der Markt sich nicht aus eigener Kraft beruhigen wird. Die Situation in der Ukraine mag wieder für eine kurzfristige Entspannung sorgen. Nun müssten andere Beweggründe die Börsianer zum Kauf motivieren. Und wo bleiben diese? Technologieaktien stürzen, China schwächelt, Rohstoffpreise fallen und Zinsen steigen. Schleichend werden die Bauzinsen höher, Mieten teurer Wohnungen knapp. Ich sehe es täglich in meinem Wohnort. Als wir nach dem Haus vor 5 Jahren suchten, konnte man sich das passende Objekt ohne Mühe aussuchen. Viele Immobilien standen jahrelang zum Verkauf. Inzwischen ist alles über die Bühne gegangen. Keine guten Voraussetzungen für eine Aktienrally.
man man man warum so bärisch? Wir gehen über die 10.000 sehen im Mai/Juni 10.400 bis 10.600. Schau die OI im Juni an, Schau Dir den Trendkanal im Dax an und dann wird es sicher auch mal wieder runter gehen. Selbst wenn es 1000 Pkt runter geht, stehen wir gerade mal da, wo wir jetzt auch stehen. Die Zinsen sind niedrig und bleiben es auch. Die Unternehmen können sich günstiger am Markt refinanzieren, was dazu führt, dass eben die Margen steigen. Es führt kein Weg an Aktien vorbei. Das übliche Rauschen im Walde mit ein wenig angeblich schwachen China und hier ein wenig Ukraine, wird den Markt nicht runter reißen. Im Gegenteil je schlechter die Stimmung je bullisher der Markt.
Am Dienstag wird der Weg entschieden. Brechen wir mit dem Gap, was wir bereits in der Nachbörse vorbereitet haben, aus dem Abwärtstrend aus und schleißen dieses Gap nicht taggleich wieder. Dann werden wir nach oben rennen. Fallen wir jedoch zurück unter die 9400, dann werde ich an dem bullishen zweifeln. Mit dem Gap würden wir 5 Handelstage vom Rest abtrennen, das wäre die perfekte Vorbereitung für den 1000 Pkt. Bullenritt :-)))
Hoffentlich, denn ich selber bin eher bullisch positioniert trotz der negativen Einschätzung.Die Verunsicherung wird dennoch eine Weile bleiben, das ist sicher wie ein Naturgesetz.Ich sehe ein eperfekte Analogie zu 2007…