DAX bei 10.000 – der Irrtum um den Kursindex und das Pendelprinzip

Wenige Stunden vor dem Stand 10.000 des Deutschen Aktien Indexes steigt die Diskussion in den deutschen Medien auf.

Wer hat es geahnt? Es werden Zitate aus der Presse geholt. Dabei war es doch trivial. Als Anfang 2011 als der Index über die 6000-Marke schoss, war es für mich klar, dass es jetzt aufwärts gehen wird, und zwar auf den ersten runden Wert. Hier der Beitrag

https://basili.wordpress.com/2011/01/11/dax-vor-10-jahren-und-heute-bald-10-000/

Ich erwartete damals den diesen Stand Ende 2013. Später, im Herbst 2013 korrigierte ich die Prognose auf den Sommer 2014.

https://basili.wordpress.com/2013/10/27/dax-bei-10-000-im-sommer-2014-und-die-putcall-korrektur/

Na und? Es war lediglich eine charttechnische Fortführung des laufenden Trends und Berücksichtigung der durchschnittlichen Dauer einer Baisse und Hausse. Demnach endet in diesem Sommer die seit 2009 andauernde Hausse. Keiner weiß aber im Moment, welche Kraft den Index abbremst und zum Absturz bringt. Wird es der Bürgerkrieg in der Ukraine sein?

Oder der Zusammenbruch Chinas? Eine plötzliche Zahlungsunfähigkeit der USA? Oder doch der Zerfall der EU etwa wegen Frankreichs? Alles ist möglich.

Wenn es aber kommt, dann wird es wieder einfach sein, die künftige Reaktion der Märkte vorherzusagen. Natürlich mit hoher Ungenauigkeit, sonst wäre ich längst reich geworden…

Ich vergleiche die Börse mit einem Pendel. Es folgt bestimmten Naturgesetzen, und bewegt sich immer gleich, egal ob ihn der Wind, menschliche Hand oder eine Gewehrkugel angestoßen hat.

Präsentation1

Neben der 10.000-Diskussion wird schlau auf den „wahren“DAX- Kursindex hingewiesen, den einzig relevanten, der leider zu selten von der Öffentlichkeit wahrgenommen werde.

Zur Erinnerung, der uns bekannte Deutsche Aktienindex DAX, der übrigens hätte DAI heißen müssen, aber aufgrund des japanischen Klangs abgeändert wurde, ist ja ein Performanceindex, anders etwa als der Dow Jones. Dividenden und Kapitalmaßnahmen werden also angerechnet und tragen zu Kurssteigerungen bei. Anders der Kursindex wird nur aus den Preisen gebildet.

Den Höchstwert erreichte der Kursindex im Jahr 2000 bei knapp über 6100. Heut steht er über 5000. Daraus wird gerne auf das weitere Kurspotenzial geschlossen. Der Performanceindex hätte schließlich deutlich mehr zugelegt.

Diese Argumentation ist meines Erachtens falsch.

Der Kursindex lief im 2000 heiß, es war von reellen Dividendenerwartungen losgelöste Spekulation. Danach kehrte alles zur Norm. Beide Indizes verlaufen faktisch parallel und der Spread lediglich auf die höheren Dividenden zurückzuführen ist. Die Korrelation ist genau 1, wie man unten im Chart sieht. Es werden seit 10 Jahren immer höhere Dividenden im DAX gezahlt, was man an dem DivDAX sieht, einem Index, der aus dividendenstärksten Aktien besteht.

Zweitens, setzt sich der heutige DAX anders zusammen als noch vor 14 Jahren. Schauen Sie sich im Wikipedia um. Wo sind TUIs, Altanas und andere? Deshalb kann man eigentlich den damaligen DAX mit dem heutigen gar nicht vergleichen. Wenn aber, dann reicht es, den Performanceindex zu nehmen.

In dem Sinne, auf den fast schon tot gesagten DAX!

Chart m. f. G. http://www.tradesignalonline.com

Chart

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Veröffentlicht von Option_Basil

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2 Kommentare zu „DAX bei 10.000 – der Irrtum um den Kursindex und das Pendelprinzip

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