Die längeren Tage werden sicherlich die Stimmung der Börsianer nicht betrüben. Denn die Trump-Rally ist noch nicht zu Ende. Und deshalb mögen viele „Börsendienste“ den aufkommenden Crash herbeischwören, sie werden etwa so viel erreichen, wie Regenbeschwörer in Afrika oder anderswo. Auch sie glauben, dass die Regenwahrscheinlichkeit mit der Lautstärke ihrer Rufe zunimmt.
Es gibt keinen Grund, eine größere Korrektur zu erwarten, außer, dass diese irgendwann kommen muss. Denn die implizite Volatilität befindet sich weltweit im freien Fall. Nehmen wir den europäischen Vola-Index VSTOXX und die darauf handelbaren Optionen.
Mit Blick auf den Februarverfall in zwei Wochen liegen die meisten offenen Call-Kontrakte bei 25% und die meisten Puts bei 17%. Seltsam, oder? Sogar die Pessimisten also eigentlich Optimisten für den Aktienindex rechnen mit dem Anstieg der Volatilität.
Aber die Aktienmärkte folgen nicht den allgemeinen Erwartungen, sondern meistens dem Gegenteil. Jedenfalls suchen sie sich einen solchen Weg, dass die bereits vorhandenen Investoren den kleinstmöglichen Gewinn erzielen. Wen viele bereits auf fallende Märkte gesetzt haben, dann werden sie es morgen nicht mehr tun, sondern nur warten. Warum sollen die Preise bitte fallen?
Was den DAX betrifft, ist die Meinung der Optionshändler relativ klar. Bis zum Februarverfall rechnet man mit einem Index zwischen 11.400-11.600. Die meisten Call- und Put-Kontrakte liegen in diesem Bereich, s. Link Eurex.
Als Einzelwert habe ich die Deutsche Bank ausgesucht. Schlechte Zahlen hin und her, auf die Banken könnten goldene Trump-Zeiten kommen. Und außerdem bleiben weitere Horror-Nachrichten aus.
Die EUREX-Händler rechnen mit einem Schlusskurs zwischen 17-19 Euro in zwei Wochen.
Die implizite Volatilität liegt derzeit bei 40%, und damit deutlich unter den Spitzenwerten von 60% im Dezember 2016. Die Optionen auf Deutsche Bank sind wieder handelbar. Wie der gesamte Markt. Jetzt könnte nur noch ein unerwarteter internationale Konflikt den Börsenfrieden stören.