Eine Entwicklung der letzten Monate habe ich etwas verpasst. Früher haben mich Währungsgeschäfte sehr beschäftigt. Es war in der Zeit, als kaum einer wusste, um was es sich handelt. Ich auch nicht.
Ich kann mich erinnern, 1997 suchte ich die Sparkasse auf und bat sie um Hilfe bei der Abwicklung von Currency Carry Trade zwischen US-Dollar und dem japanischen Yen.
Ich wollte einen Kredit in Yen aufnehmen und dafür Dollar kaufen. Dollar warfen damals mehr Zinsen als der JPY kostete. Übrigens war ich damals Student mit recht bescheidenem Einkommen und noch weniger Erfahrung in Devisentermingeschäften. Dafür aber mangelte es nicht an Selbstbewusstsein.
Gott sei Dank, verweigerte die Sparkasse ihre Unterstützung.
Zeiten vergingen und ich befasste mich weiterhin mit den Devisen. Ich lernte einen Privatmann in Wien kennen, der damals und die Jahre danach tatsächlich vom automatischen Devisenhandel lebte. Die Kurse bezog er damals über Videotext. Das System schien zu laufen, der Mann ist inzwischen Rentner und lebt gut.
Das hat mich natürlich fasziniert und so fing ich an eigenen Systemen zu basteln.
Ich spekulierte auf Devisen mit Optionsscheinen. Ich kann mich an den 11.09.2001 auf Ibiza erinnern. Die Nachricht aus NY erschütterte mich, aber als echter Spekulant hoffte ich dennoch auf einen Kursgewinn. Tatsächlich ist der Dollar anfangs gefallen, danach gestiegen, ich realisierte einen kleinen Gewinn. Vier Jahre zuvor, 1998, hat es mich mehr erwischt, als ich auf den japanischen Yen spekulierte und zwar zum falschen Zeitpunkt, mitten in der Asienkrise.
Inzwischen ist eine ganze Industrie entstanden, die für Privatzocker entsprechende Instrumente bietet. Der Sog. Forex-Handel scheint weiterhin zu florieren. Wenn ich mir eine typische Seite wie
anschaue, dann stelle ich jedoch zwei wesentliche Veränderungen fest. Erstens- totgesagte leben länger, scheint sich auch hier zu bestätigen. Einige Broker wie IG oder Lynx, IB, gibt es schon lange. Sie sind reif geworden und bieten inzwischen einen umfangreichen Service an. Vor allem aber klären sie auf. Und hier erkenne ich die zweite positive Veränderung. In den letzten 10 Jahren sprach man gerne von „Forex“, die wenigsten wussten, was dahinter steckt. Ich arbeitete für die Finanzindustrie viele Jahre, auch eng mit den Händlern zusammen. Einen Forex-Handel kannte sie nicht, sondern Devisengeschäfte waren Spot, Outright, Forward, Swap oder Optionen.
Was die „Forex-Broker“ anbieten, sind Differenzkontraakte – CFDs auf Kursveränderungen der Devisenpaare. Zumindest ist es meistens so. Das echte Devisentermingeschäft, wie der eine Bekannte aus Wien es betreibt, ist etwas komplizierter. Sie müssen zwei Konten halten und so weiter.
CFDs sind hier wesentlich einfacher. Sie handeln dann natürlich nicht gegen die Goldman Sachs sondern gegen einen Broker, der dann schauen muss, wie er mit ihrer Position umgeht.
Eine Zeit lang fehlte die sorgfältige Aufklärung. Das hat sich geändert. In der oben zitierten Seite wird ausführlich über die echten Devisengeschäfte geschrieben.
Jetzt aber zum eigentlichen Thema. Kann ich damit Geld verdienen? Wie gesagt habe ich einige Entwicklungen im Devisenmarkt verpasst. Denn ich glaube zwar nicht, dass man als Privatspekulant mit sehr kurzfristigen Trades verdienen kann, wohl aber, wenn ich auf lange Trends setze. Diese haben sich in den letzten Monaten herausgebildet. Siehe Charts unten
Britisches Pfund – Euro. Seit dem BREXIT ist der Trend eindeutig nach unten
EUR-USD- hier kam es nach der Wahl Trumps zu einer Euphorie und Dollar-Rally. Diese schwächt sich inzwischen ab.
Euro in Polnisch Zloty – hier liegt eindeutig ein Abwärtstrend vor, wenn auch viele Analysten mit einer Gegenreaktion rechnen.
Solche langfristigen Trend kann man wirklich mit Währungs-CFDs handeln, wenn Sie das Risiko durch Stop-Loss abdecken und bedenken Sie, wenn Sie mit 1000 Euro 100.000 handeln, dann sollten Sie idealerweise in der Lage sein, die 100.000 notfalls zu liefern. Es kann alles passieren. Denken Sie stets an die CHF-Fixierung.
Chart m. f. G. http://www.tradesignalonline.com