Ich will nichts verschönern. Die Märkte sind und bleiben langfristig nervös. Ob die Jahresendrally nun zu Ende ist oder sie bald (diese Woche) den nächsten Anlauf startet, bleibt dahin gestellt. Fakt ist, das die Zinsen in den USA im Bereich liegen, wo sich demnächst lohnen könnte, in Zinspapiere zu investieren. Noch verdienen die Unternehmen, vor allem in den USA, zu gut. Aber das wird nicht ewig dauern. OK, das ist jedoch nicht der eigentlich Grund für den Anstieg der Volatilität. Es ist die Unsicherheit, ob das gesamte System doch nicht auf sehr wackligen Füssen steht. Die jahrelangen Interventionen der Zentralbanken waren vielen ein Dorn im Auge. Den volkswirtschaftlichen Sinn haben viele nicht verstanden. In Europa war es sicherlich der Wunsch, die südeuropäischen Länder zu retten und das allgemeine Zinsniveau niedrig zu halten. Diese Argumentation reicht nicht aus. War es also eine übertriebene Angst vor der Austrocknung der Liquidität, die die Zentralbaken immer wieder zum Kauf der Anleihen motivierte. Nun steigt die Inflation seit Jahren , auch bei uns.
Der Markt wird nervös. Und er bietet endlich die Gelegenheiten, Geld zu verdienen. Ich habe gestern einen kurzen Beitrag im Youtube-Kanal veröffentlicht.
Entschuldigung für das improvisierte und langweilige Reden, aber die Botschaft dürfte klar sein.
Die Vola Peaks häufen sich und der langfristige Vola-Trend steigt langsam. Ich habe gezeigt, dass diese Schwankungen gute Gelegenheiten sind, kurzfristig implizite Volatilität zu verkaufen. Es ist natürlich risikoreich und erfordert eine solide Absicherung, aber die Geschichte meines Portfolios zeigt, es lohnt sich.
Während am Wochenende in den sozialen Netzwerken der Crash, ja der Jüngste Börsentag verkündet wurde, kommentierte ich es immer wieder mit leichter Ironie und betonte, dass an den Börsen die sog. Minority Game gespielt wird, in welcher die Mehrheitsmeinung nicht gewinnbringend ist.
Und heute? Ja, es ging wie erwartet nach unten, aber ein Black Monday war es nun nicht. Für morgen spätestens bis Dienstag erwarte ich einen signifikanten Rückgang der impliziten Volatilität. Dann werde ich die Gewinne mitnehmen. Und was habe ich gehandelt. Ich stellte die 12900 Dezember Calls glatt, sowie den Nov Put 11450 und realisierte einen beträchtlich Gewinn. Nach dem die IV etwas zugenommen hat, verkaufte ich Dezember Put 11300 mit viel höherer Vega. Heute schloss ich den Dez Call 12700 und den November Put 11500, insgesamt mit kleinen Gewinn und ich rollte den Strangle auf Dezember Call 12600 und Dezember Put 10900, also sehr konservative. Ich erhoffe mir auf diese Weise einen satten Gewinn, wenn die Implizite Vola herunter geht. Sollte es weiter runter gehen, bin ich mit den Longpositionen gut gewappnet.
Auf einen solchen Markt wartet man!