Lange habe ich nichts geschrieben. Solche kreativen Pausen gehören zum Leben eines Bloggers sprich Influencers dazu.Ich hatte keine Meinung zum Einfluss der aktuellen Ereignisse auf die Börse. Das alte Sprichwort „Kaufe wenn Kanonen donnern“ hat scheinbar ausgedient. Es wurde bereits beim ersten Schuss ordentlich gekauft. Wir beobachten einige Anomalien. Der US-Markt unterscheidet sich signifikant vom europäischen. Während der Dow Jones 8-10% seit Anfang Februar nachgegeben hat, sank der DAX um mehr als 16%. Offensichtlich flüchtet das Kapital aus Europa. Aber auch dort besteht kein Anlass für Freudentänze. Steigende Zinsen sind ein Thema. Auch übrigens im Euroraum herrscht eine paranoide Situation. Einerseits steigt die Umlaufrendite und steht zurzeit bei 0,1
Der Anleihenmarkt auf einen Blick | comdirect Informer
Andererseits weigert sich die EZB, die Zinsen zu erhöhen.
Den Ukraine-Krieg lasse ich ganz außen vor. Die Folgen sind nicht absehbar. Wenn aber kein Atomkrieg ausgelöst wird, dann wird auch dieser Krieg eher einen positiven Einfluss auf die Märkte haben. Wie zynisch das auch sein mag. Auf der anderen Seite sprich die galoppierende Inflation gegen zu viel Euphorie.
Wie auch immer, ich weiß, dass ich nichts weiß.
Im Depot lief es nach Plan. Das Black-Swan – Portfolio wurde seiner Aufgabe gerecht. Ich addierte immer neue Puts und Put-Spreads zum Bestand. So folgte ich der bekannten Regel, die ich aus diversen Glücksspielen kenne – wenn die Wette im Gewinn ist, vergrößere den Einsatz, bzw. lasse den Gewinn als Einsatz liegen. Dieses Pyramidisieren lohnt sich in volatilen Märkten.
So konnte ich einen beträchtlichen Gewinn realisieren.
Die Stillhalterpositionen sind naturgemäß ins Minus gerutscht. Das stört mich nicht sehr, da alle Positionen abgesichert sind, zum Teil langfristig. Wenn der Markt bis Ende nächster Woche zum Verfall nicht gedreht hat, dann werde ich rollen.
Meine Einschätzung? Die Zeiten sind volatiler geworden und die morgendlichen Überraschungseffekte immer häufiger. Es ist für mich immer der spannendste Moment am Morgen – der Blick auf die vorbörsliche DAX-Indikation. Hier beobachten wir fast jeden Tag Sprünge und Stürze. Die DAX-Volatilität nähert sich der 42% Marke, wie lange nicht mehr. Das ist Realität.
Natürlich kann man diese Volatilität verkaufen. Es ist aber für mich eine Lotterie. Die Verkäufer der impliziten Volatilität oder auch die Käufer im Markt gehen davon aus, das die Märkte die Volatilität falsch bewerten. Naja, so ganz wird falsch wird es wohl nicht sein. Die realisierte Volatilität wird auch steigen.
Ich bin da eher vorsichtig. Lieber auf große Tops und Flops verzichten und stattdessen sich über eine Regelmäßigkeit freuen.
Der übergeordnete Trend bleibt negativ und zwar sowohl in den USA als auch bei uns.
Weekly Stock Market Commentary 3/11/2022 | Option Strategist
Die 200-Tage ist beim DAX längst unterschritten.
Mein VRP-System gibt immer wieder Kaufsignale bzw. Verkauf von impliziter Volatilität. Sie sind jetzt nicht immer lukrativ. Denn in der IV werden immer neue Hochs markiert. Du sagst, einmal ist es vorbei und die Volatilität kehrt zu den alten Ständen zurück. Da wäre ich mir nicht so sicher. Ja, sie wird etwas fallen aber erinnert Ihr Euch an die Corona-Zeit? Damals stieg die Vola noch höher und sank zwar. Aber fast 2 Jahre blieb sie deutlich über dem Niveau vor Corona.
Niemand kann garantieren, dass die Nervosität auf einem Grundlevel bleiben wird.
Bis dahin empiehlt sich, mit Long- und Shortpositionen gleichermaßen zu arbeiten.