Die Tage der Entscheidung und die gute Langeweile

Es muss jetzt etwas passieren, zu dieser Schlussfolgerung komme ich beim Blick auf den Verlauf des VDAX. Dieser Index misst die implizite Volatilität, abgeleitet aus den europäischen-Indexoptionen.

Wie im Bild unten sichtbar fällt der gute VDAX seit Tagen und befindet sich gerade knapp über 23%. Dort war er seit beginn des Ukraine-Krieges bereits im Juni und August. Und zuvor eben im Februar. Fällt der Index tiefer, dann ist die Botschaft der Märkte eindeutig – wir haben es hinter uns.

Wirklich? Man muss auf die Entwicklung der letzten Monate genauer hinschauen. Denn sie ist nicht typisch für vergleichbare Rahmenbedingungen. Eigentlich haben nicht wenige von uns einen Crash erwartet. Oder auch den Weltkrieg, Atomkrieg, Blackout, und die Zuspitzung der Energiekrise die eigentlich Energiewendekrise genannt werden müsste. Welche apokalyptischen Prognosen wir seit Jahresanfang nicht gehört haben? Der DAX ist tatsächlich von 16000 auf zeitweise unter 12500 gesunken, aber auch nicht tiefer. Und die Volatilität? Sie pendelt brav zwischen 20-30%. Nur im

März sprang sie kurz auf über 40%, was sich aber als eine gute Kaufgelegenheit im deutschen Markt ergeben hat. Irgendetwas stimmt nicht. Die Zentralbanken warten offenbar auf den Crash und das alte Spiel wieder von vorne anzufangen und die Zinsen senken. Aber es passiert nichts. Anleger haben aus den Krisen gelernt und sind mit ihren Investments in trockenen Tüchern. Sie haben keinen Grund zu verkaufen. Das durchkreuzt die Pläne vieler Manipulatoren.

Eine Chance sollten die Vorwahlen in den USA werden. Das Bösewicht Trump ist zurück. Jedenfalls haben die Märkte schon seit Wochen auf die baldige Ablösung Bidens spekuliert und blieben optimistisch. Diese Hoffnung scheint nicht in Erfüllung zu gehen, zur Freude der deutschen Medien. Ich weiß allerdings noch keine Details. In unseren Medien wird inzwischen nur noch die korrekte Meinung verbreitet und kein objektiver Blick auf die Ereignisse.

Was tun in diesem Markt? Ich bin mit meinen Positionen zufrieden. Ich muss faktisch nichts mehr tun. Die Stillhalterpositionen verlieren schön den Zeitwert, die Hedges warten und verlieren auch ein wenig. Insgesamt steigt der Portfoliowert täglich. Ich weiß, einige von Euch, die das Blog regelmäßig lesen, werden gleich einen Kontraindikator finden. Möglicherweise haben sie Recht. Das könnte die Ruhe vor dem Sturm sein. Zumal solche Rallies vor dem Jahresende nicht unüblich sind. Wir können also gespannt auf die Jahreswende warten.

Die Unternehmen berichten meistens gute Zahlen und sie entlassen Mitarbeiter. Beides befeuert die Börse. Ich selbst glaube dennoch, dass hauptsächlich der US Markt die Kurse beeinflusst. Die Deutschen haben sich längst von Aktien verabschiedet. Es sind immer mehr ausländische Privatzocker, die bei uns mitmischen.

Jetzt ein kurzer Blick auf die Eurex ( eurex.com)

Das Put-Call Ratio hat gestern stark zugelegt. Ich weiß noch nicht, ob viele neue Put-Positionen eröffnet wurde, etwa in Erwartung eines Dramas in den USA. Oder wurden bestehende Put-Positionen geschlossen. Morgen weiß ich es. Aber grundsätzlich bedeutet ein steigendes P/C Ratio in einer Rally eher die Wende.

Die Open Interests deuten auf einen maximalen DAX zwischen 14000-14100 am Freitag in einer Woche hin. Bei den Puts liegen die meisten OI zwischen 12300-13000. Beides ist keine Überraschung. Diese Positionen werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wertlos verfallen. Garantieren kann dies aber niemand. Bleibt also vorsichtig.

Bild m. f. G. comdirect.de

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Veröffentlicht von Option_Basil

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