Zum Teil hängt es vom Gesamtmarkt ab, was mit der Deutsche Bank – Aktie passiert. Denn ganz losgelöst kannst Du das Papier nicht betrachten. Wie unten im Chart sichtbar korreliert der Aktienkurs immer noch zu etwa 50% mit dem DAX. Der langfristige Trend liegt aber deutlich höher. Es könnte also durchaus sein, dass beide Werte anziehen.
Die Nachrichtenlage bei der Deutsche Bank ist natürlich unübersichtlich. Einerseits deutet nichts auf Entspannung in sogar einem Teil der offenen juristischen Streitigkeiten hin. Ob es jetzt 14. Milliarden oder weniger werden, bleibt dahin gestellt. Das Unternehmen hat ein größeres Problem als lange angenommen. Im Gegensatz zu den US-amerikanischen Banken hat die DeuBa nicht viel nach der Finanzkrise getan. Weder wurden Kosten massiv gekürzt noch neue Geschäftsmodelle entwickelt bzw. umgesetzt. PostBank hin-und-her, Investmentbanking ja dann wieder nein. Jetzt wird für Digitalisierung getrommelt, viel zu spät.
Aber über die fundamentale Lage bei der Deutschen wollte ich gar nicht reden. Als Optionshändler und Finanzmathematiker interessieren mich die Zahlen.
Ich wertete die Umsatzzahlen der gehandelten Optionen der Deutschen Terminbörse EUREX und stellte fest, dass möglicherweise eine stärkere Bewegung nach oben bevorstehen könnte, natürlich den nicht gegensteuernden Gesamtmarkt vorausgesetzt. Dieses positive Denken der Optionshändler kann durch diverse Nachrichten ausgelöst sein. Zahlreiche Unternehmen wollen die Bank unterstützen und nicht zuletzt will es auch der Staat Katar. Deutsche Bank scheint „too big to fail“.
Wie dem auch sei, wenn Sie auf die Open Interest der EUREX schauen,
dann stellen Sie fest:
- Seit drei Wochen steigt die Anzahl der offenen Call-Positionen.
- Oktober ca. 1,6 Mio
- Oktober 1,5 Mio
- September 1,3 Mio
- September 1,4 Mio
Auf der Put-Seite ist die Anzahl der offenen Kontrakte zwar auch nach dem 17.09 zuerst gestiegen, allerdings beobachte ich hier einen anderen Effekt.
- Man muss als Optionshändler oft Detektivarbeit leisten. So verglich ich die Anzahl der gehandelten Kontrakte mit der Veränderung der offenen Positionen. Dabei stellte ich fest, dass besonders am Freitag viele Puts gehandelt wurden ( Put / Call Ration 2.5), was jedoch nur einen minimalen Anstieg der offenen Positionen zur Folge hatte. Das heiß, es waren nur Spekulanten am Werk, die intraday handelten, oder Investoren, die am Ende des Tages doch ihre Puts auflösten.
- Hinzu kommt noch die Belegung der Basispreise. Die meisten offenen Kontrakte in Oktober-Calls liegen bei 14, was schon erstaunt, da dies einen starken Anstieg in den verbliebenen zwei Wochen voraussetzt. Kommt es zu einer solchen Rally? Laut der gestrigen Taxe der Lang& Schwarz beträgt der geschätzte Kurs 12,47
- Charttechnisch könnte der Versuch unternommen werden, die Lücke bei 13 Euro zu schließen.
- Das Wichtigste. Bitte nicht vergessen, Deutsche Bank ist sehr volatil, und morgen kann es erneut der Angriff der 10-Marke unternommen werden. Immerhin liegen dort die meisten offenen Verkaufsoptionen im Oktober.
Chart m. f. G. www.tradesignalonline.com
Ein Kommentar zu “Deutsche Bank im Oktober 2016 – steht ein Ausbruch bevor?”